Ferdinand Ries: Symphonien Nr. 1 & 2; Tapiola Sinfonietta, Janne Nisonen; # Ondine ODE 1443-2; Aufnahme 01.2024, Veröffentlichung 03.05.2024 (53'43) - Rezension von Remy Franck

Die acht Klavierkonzerte des Beethoven-Schülers, -Vertrauten und -Biographen Ferdinand Ries gelten als die wichtigsten Werke dieser Gattung im frühen 19. Jahrhundert. Seine ebenfalls acht Symphonien werden selten gespielt. Ihrer nimmt sich jetzt Janne Nisonen mit der Tapiola Sinfonietta in der ersten Veröffentlichung aus einer neuen Reihe an.

Nisonen zeigt, wie originell und ausdrucksvoll die beiden ersten Symphonien sind. Der von Ludwig van Beethoven ausgebildete Komponist ist als recht temperamentvoller Mensch bekannt. Die einfallsreiche  Musik ist sehr oft nicht nur virtuos, sondern immer rhetorisch zwischen ernsthafter Bedeutsamkeit und lustig und kecken Passagen. Unter der zupackenden Leitung von Janne Nisonen werden beide Symphonien nachhaltig wirkungsvoll.

Der als Geiger ausgebildete und als Kammermusiker erfahrene Musiker  hat eine Vorliebe fürs das klassische und romantische Repertoire, und er ist demnach hier total ins einem Element.

Ries hat hier also einen hoch motivierten Interpreten, der die Ecksätze forsch und kraftvoll angeht, und als engagierter Anwalt dieser Musik in ihr ein Feuer der ungezügelten Leidenschaft entzündet. In den ruhigeren Sätzen kann er aber auch sehr viel Charme zum Ausdruck bringen. Die inspiriert musizierende Tapiola Sinfonietta ist in seinen Händen ein williges Instrument.

The eight piano concertos by Beethoven’s pupil, confidant and biographer Ferdinand Ries are considered the most important works of this genre in the early 19th century. His eight symphonies are also rarely performed. Janne Nisonen is recording them with the Tapiola Sinfonietta in the first release of a new series.

Nisonen shows how original and expressive the first two symphonies are. The composer, who was trained by Ludwig van Beethoven, is known as a rather temperamental person. The imaginative music is often not only virtuosic, but also rhetorical, between serious meaning and funny and cheeky passages. Under Janne Nisonen’s gripping direction, both symphonies have a lasting effect.

Trained as a violinist and experienced as a chamber musician, Nisonen’s preference is for the classical and romantic repertoire, so he is in his element here.

So, Ries has a highly motivated interpreter who tackles the outer movements brashly and powerfully and, as a committed advocate of this music, ignites a fire of unbridled passion in them. In the quieter movements, however, he is also able to express a great deal of charm. The inspired Tapiola Sinfonietta is a willing instrument in his hands.

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