Frédéric Chopin: Préludes op. 28 + Klaviersonate Nr. 3 op. 58 + Berceuse op. 57 + Contredanse Ges-Dur; Kotaro Fukuma, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38 237; Aufnahme 05/2017, Veröffentlichung 07/2017 (75'47) – Rezension von Remy Franck

Der Japaner Kotaro Fukuma erhielt hohe Auszeichnungen in internationalen Wettbewerben wie Paloma O‘Shea (Santander), Arthur Rubinstein (Tel Aviv), und Gina Bachauer (Salt Lake City). Zwanzigjährig gewann er im Jahre 2003 den ersten Preis und den Chopin-Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Cleveland. Nun legt er bei Ars Produktion nach der Balladen-Platte wiederum eine ganze Chopin-CD vor. Und dieser Chopin lebt von ganz persönlichem Spiel.

Die ‘Préludes’ kontrastiert der Pianist extrem, zwischen feinst gewobenem Spiel und kräftig-dichter Substanz. Nicht immer wird die Diversität der 24 Stücke so deutlich wie in dieser Einspielung.

Poesievolle Sensibilität charakterisiert die ‘Berceuse’, tänzerische Eleganz die Contredanse.

Und dann kommt die 3. Sonate in h-moll, die Fukuma die Gelegenheit gibt, Chopins ganzes emotionales Spektrum zu zeigen, zwischen Zärtlichkeit und brillanter Virtuosität. Die Mischung von Zurückhaltung und Power, von vertiefendem Klang und limpidem Fluss wird bestens balanciert. Doch das Beindruckendste ist der große architektonische Bogen, der hier realisiert wird und die Gefühlswelt gewissermaßen ordnet.

Und damit ist dem Japaner einmal mehr eine gute Chopin-Produktion gelungen.

With  a good balance between emotion and structural thinking, Kotaro Fukuma presents another good and interesting Chopin program. His Preludes op. 28 are particularly appealing because of the contrasting diversity of the 24 pieces.

 

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