Erich Wolfgang Korngold: Much Ado about Nothing op. 11 (Komplette Bühnenmusik) + Der Vampir oder Die Gejagten (The Vampire or The Hunted / Konzertversion); Hans Jörg Mammel, Tenor, Ekkehard Abele, Erzähler, Holst Sinfonietta, Klaus Simon; 1 CD Naxos 8.573355; Aufnahme  2014, Veröffentlichung 11.02.2022 (64'36) - Rezensionen von Remy Franck & Guy Engels

Rezension von Remy Franck – Die Bühnenmusik, die Erich Wolfgang Korngold zu Shakespeares ‘Much Ado About Nothing’ (Viel Lärm um nichts) komponiert hat, wurde 1920 im Schönbrunner Schlosstheater mit 19 Mitgliedern der Wiener Philharmoniker uraufgeführt. Daneben gibt es mehrere andere Fassungen, darunter eine viersätzige für Violine und Klavier, eine fünfsätzige Suite für Symphonieorchester und eine dreisätzige für Klavier. Alle sind bereits gut auf CD vertreten. Zwei Aufnahmen der kompletten Bühnenmusik gab es auch bereits, eine mit dem Orchester aus Helsinki unter John Storgards bei Ondine und eine mit dem University of North Carolina School of the Arts Drama Soloists & Symphony Orchestra unter John Mauceri bei Toccata.

Im Gegensatz zu diesen beiden Versionen, die zwar die ursprüngliche Besetzung respektieren, aber im Klangbild eher weiträumig sind (Storgards mehr als Mauceri) ist die von Naxos vorlegte Neuaufnahme mit der Holst Sinfonietta kleiner dimensioniert und extrem trocken.

Das ergibt, verglichen mit den beiden anderen Einspielungen, ein ganz anderes Hörerlebnis. Die Musik wirkt schärfer, konturierter, in einem gewissen Sinne theatralischer, aber nicht atmosphärisch und schon gar nicht attraktiv.

Die ‘discrete Bühnenmusik’ zu Hans Müller-Einigens Schauspiel Der Vampir oder Die Gejagten ist für eine noch kleinere Besetzung geschrieben und wird auf dieser CD, zusammen mit dem von Ekkehard Abele facettenreich rezitierten Text, auch nicht gerade prägnant.

The incidental music Erich Wolfgang Korngold composed for Shakespeare’s ‘Much Ado About Nothing’ was premiered in 1920 at the Schönbrunn Palace Theater with 19 members of the Vienna Philharmonic. In addition, there are several other versions, including a four-movement version for violin and piano, a five-movement suite for symphony orchestra, and a three-movement version for piano. All are already well represented on CD. Two recordings of the complete incidental music already exist, one with the Helsinki Orchestra under John Storgards on Ondine and one with the University of North Carolina School of the Arts Drama Soloists & Symphony Orchestra under John Mauceri on Toccata.
Unlike these two versions, which respect the original scoring but tend to be more spacious in sound (Storgards more so than Mauceri), the new recording with the Holst Sinfonietta presented by Naxos is smaller in scale and extremely dry.
Compared to the other two recordings, this results in a completely different listening experience. The music seems sharper, more contoured, in a certain sense theatrical, but it lacks atmosphere and brilliance.
The ‘discrete stage music’ for Hans Müller-Einigen’s play Der Vampir oder Die Gejagten was written for an even smaller ensemble. Together with the text, which is facetiously recited by Ekkehard Abele, does not become interesting on this CD.

Rezension von Guy Engels – Weltersteinspielungen werden uns versprochen, und so lauscht man mit viel Neugierde dieser Musik von Erich Wolfgang Korngold.

Much Ado About Nothing – Viel Lärm um Nichts ist der Titel der ersten Partitur, und so könnte man auch diese Produktion zusammenfassen. Der staubtrockene Klang, in dem sogar fanfarenähnliche Klänge der Hörner kläglich erscheinen, lässt das Interesse schnell abstumpfen. Die wenig inspirierte Lektüre beider Partituren trägt ebenfalls nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen bei.

This production announces world premiere recordings, and so one listens with much curiosity to this music by Erich Wolfgang Korngold.
Much Ado About Nothing – Viel Lärm um Nichts is the title of the first score, and this is how one could sum up this production as well. The dust-dry sound, in which even fanfare-like sounds of the horns seem pitiful, quickly dulls interest. The uninspired reading of both scores also does not necessarily contribute to storms of enthusiasm.

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