Claude Debussy: Images, Livre II; Franz Liszt: Sposalizio + Il Penseroso + Canzonetta del Salvator Rosa (Années de pélerinage: Deuxième Année (Italie) S. 161); Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung; Florian Caroubi, Klavier; 1 CD Hortus 555; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 02/2018 (69'40) – Rezension von Remy Franck

Florian Caroubis Spiel ist bezaubernd. Ab den ersten Noten nimmt es den Zuhörer mit kommunikativer Sensibilität und narrativer Kraft gefangen. Wunderbare Farbenspiele in einem rubatobetonten Spiel lassen Debussys ‘Images’ genau so poetisch und evokativ werden wie die drei Stücke aus Liszts ‘Années de Pélerinage’.

Von Caroubis Anschlagskultur und der Wärme des vom Tonmeister mit viel Korpus eingefangenen, ideal räumlichen Klavierklangs profitiert auch die sehr tonmalerische Darstellung von Mussorgskys ‘Bildern einer Ausstellung’. Caroubi gestaltet die einzelnen Tonbilder ihrem Charakter entsprechend und setzt das Gemalte gewissermaßen in klangliche Bewegung. Dazu benutzt er ein großes Arsenal an Gestaltungsmitteln mit feiner Temporegulierung, dynamischen Kontrasten und einem sehr farbigen Musizieren. Caroubi zeigt so die Bilder nicht oberflächlich, sondern sehr plastisch und ebenso tief- wie hintergründig. Die klangliche Differenzierung des letzten Stücks, ‘Das große Tor von Kiev’, mit seinem Wechsel zwischen bewegend reflektiven und grandiosen Momenten ist ein gutes Beispiel für dieses feinsinnige Interpretieren, denn so äußert sich in diesem Bild neben pianistischen Glanz eben auch noch Mussorgskys Trauer über den Verlust des Freundes Viktor Hartmann, Eine spannende Interpretation!

From the very first notes, I was falling for Florian Caroubi’s sensitive and narrative playing. His Debussy and his Liszt performances are very poetic, his Pictures at an Exhibition are rich and descriptive.

 

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