Sir William Walton: Concerto for Cello and Orchestra, Passacaglia; Paul Hindemith: Cello Concerto (1940), Sonata for Solo Cello, op. 25/3; Christian Poltéra, Cello, Sao Paulo Symphony Orchestra, Frank Shipway; 1 SACD BIS 2077; 7/13 (69'44) - Rezension von Remy Franck

Das Programm dieser CD macht Sinn, nicht nur weil die zwei Komponisten Hindemith und Walton enge Freunde waren, sondern will die beiden Cellokonzerte, die der Schweizer Cellist Christian Poltéra spielt, für den russischen Cellisten Gregor Piatigorsky geschrieben und alle beide vom ‘Boston Symphony Orchestra’ uraufgeführt wurden.
Waltons Konzert wurde auf der kleinen Insel Ischia komponiert, wo der Komponist sich in den Vierzigerjahren niedergelassen hatte. Die Musik ist lichtvoll, teils lyrisch und poetisch, teils spritzig, fern jeden britischen Phlegmas, so als habe der Komponist die Kraft von Sonne und Meer in sich aufgesogen. Das wird in dieser Interpretation sehr deutlich, in der die langsameren Teile sehr ausdrucksvoll gespielt werden während das Allegro appassionato regelrecht explodiert, was nicht zuletzt auf den Dirigenten Frank Shipway zurück zu führen ist, dessen letzte Aufnahme dies ist: er starb am 6. August 2014 bei einem Autounfall in England.

Hindemiths Konzert entstand im Jahr 1940 und war seine erste Komposition die nach Hindemiths Auswanderung in die USA. Es ist ein dramatisches und ausdrucksstarkes Stück, das hier ganz spannend gespielt wird. In den Solostücken zeigt sich Poltéra als hoch musikalischer, charismatischer Interpret.

Das Klangbild der Surrsound-Aufnahme ist räumlich, gut ausbalanciert und bestrechend klar.

The soloist as well as the conductor deserve praise for the excellent, expressive performances of this consistent program.

 

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