Joseph Haydn: Quartett C-Dur op. 20/2; Wolfgang Amadeus Mozart: Quartett G-Dur, KV 387; Franz Schubert: Quartettsatz C-Dur, D. 703; Quatuor Akilone (Emeline Concé, Elise De-Bendelac, Violine, Louise Desjardins, Viola, Lucie Mercat, Cello); 1 CD Mirare MIR 388; Aufnahmen 11/2017; Veröffentlichung 11/2018 (67'32) – Rezension von Uwe Krusch

Das noch nicht einmal zehn Jahre junge mit vier Französinnen besetzte ‘Quatuor Akilone’ legt nach einem bereits preisgekrönten Weg nun die erste Einspielung vor, auf der es mit Haydn, Mozart und Schubert dem besonderen Wiener Flair jener Zeit nachspürt.

Ihr neben anderen von Hatto Beyerle vom Alban Berg Quartett begleiteter Weg zeigt sie als makellos musizierende Interpreten, die den klassischen Gestus der Werke in überzeugender Weise erfassen und darstellen.

Bei dem ‘Sonnenquartett’ von Haydn vermitteln sie, dass dieses Werk zu den ersten großen Kompositionen dieser Gattung aus seiner Hand gehört. Das ihm gewidmete Quartett von Mozart erweitert dieses Fundament. Mit dem Quartettsatz von Schubert bringen sie dann auch noch eine stärkere emotionale Seite zum Schwingen.

Mit diesem Schubert zeigen sie eine Besonderheit, denn dem mit Gefühlsaufwallungen intensiv dargestellten Allegro assai lassen sie die wenigen Takte des Torsos folgen, der vielleicht einmal zu einem vollständigen Quartett geführt hätte, den Schubert aber nie vollendete.

Bei Haydn und Mozart erfüllen sie jeden Wunsch, den ein Zuhörer an ein klassisches Klangbild haben mag. Dabei legen sie so viel Wert auf eine wohl geformte Ausgestaltung, dass sie darüber den Esprit ein wenig in den Hintergrund treten lassen. Im Menuett bei Mozart wirken manche Hervorhebungen ein wenig gemacht und nicht aus dem natürlichen Fluss entwickelt. So liefern sie ein beeindruckendes Debut, das noch Spielraum lässt, Chiaroscuro-Gestaltungen oder auch Farbnuancen zu erkunden. Vielleicht war einfach der Respekt vor der ungewohnten Aufnahmesituation zu groß.

Young French ‘Quatuor Akilone’ dedicates its first recording to Viennese classics. To a certain degree, their marvellously shaped performances lack unburdened freshness and the freedom of a natural development.

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