Fabrice Bollon: In Taros Welt (‘Taro’s Wonderful World’), Version ohne Erzählung; René Münch, Marimba, Philharmonisches Orchester Jena, Fabrice Bollon; # Naxos 8.574498; Aufnahme 02.2022, Veröffentlichung 26.01.2024 (63'20) – Rezension von Pál Körtefa

Diese Musik für Kinder und auch Erwachsene lässt sich als Lehrstück oder auch im Konzert hören. Taro, ein Kind vom Planeten Trujillo, ist erst 324 Trujillo-Jahre alt. Er unternimmt eine Reise auf fremde, musikalische Planeten oder Welten, auf der Musik von Bach und Vivaldi bis hin zu Bollon und Wagner erklingt, wobei Bollon vor allem verbindende Musik zu den Zitaten komponiert, aber auch die gewählten Vorgänger bearbeitet hat.

Auf dieser Erkundung können nicht nur musikalische Stile erlebt werden, sondern wird auch die Vielfalt instrumentaler und orchestraler Klänge ausgelotet. Bollon hat damit eine ebenso kurzweilige wie erhellende Tour gestaltet, auf der Protagonist Taro durch das Marimba charakterisiert wird. Ohrwürmer erlauben ihm sozusagen den Durchschlupf jeweils in eine neue Klangregion. In drei Suiten unterschiedlich ausgeprägter Schwierigkeit schreitet die Erzählung voran, die hier ohne den erläuternden Text dargeboten wird (der aber in einer digitalen Variante auch zur Verfügung steht). In der dritten Suite bilden sublime Variationen zum La Follia Thema die Promenade für die gewählten Werkauszüge.

Das Stück mag vielleicht eher für Neuankömmlinge und weniger Erfahrene in der klassischen Welt sein, da sicher jeder die ausgewählten Referenzstücke erhaschen kann. Aber auch für versierte Hörer hat dieses Potpourri seinen Charme, da man selbst bei den hierfür angepassten Ohrwürmern manchmal kurz überlegen muss, was da doch gleich zu hören ist. Langweilen jedenfalls wird sich keiner.

Das Philharmonische Orchester Jena begibt sich ebenso sensibel wie bestens aufgelegt auf diese erkundende Unternehmung, die sowohl kammermusikalisch orientiertes Spiel wie auch die große Geste des Orchesters fordert und hier auch bietet. Bollon leitet seinen eigenen Kosmos fest und Sinn stiftend mit dem Dirigierstab, nicht ohne die beschwingten Seiten hervorzuheben. Zu erwähnen ist ebenfalls René Münch, der die solistische Rolle der Marimba kunstvoll darbietet, mitunter gerade von den Kollegen am Schlagwerk vielsprachig begleitet.

This music for children and adults can be heard as an educational piece or in concert. Taro, a child from the planet Trujillo, is only 324 Trujillo years old. He undertakes a journey to foreign, musical planets or worlds, on which music from Bach and Vivaldi to Bollon and Wagner can be heard. Bollon primarily composes music that connects to the quotes, but has also arranged the chosen predecessors.

Not only can musical styles be experienced on this exploration, but the variety of instrumental and orchestral sounds is also explored. Bollon has thus created a tour that is as entertaining as it is enlightening, on which the protagonist Taro is characterized by the marimba. Catchy tunes allow him to slip through into a new region of sound, so to speak. The narrative progresses in three suites of varying degrees of difficulty, which are presented here without the explanatory text (which is also available in a digital version). In the third suite, sublime variations on the La Follia theme form the promenade for the selected excerpts.

The piece may be more for newcomers and those less experienced in the classical world, as everyone can certainly catch the selected reference pieces. But this potpourri also has its charm for experienced listeners, as you sometimes have to think for a moment about what you are about to hear, even with the catchy tunes adapted for this purpose. In any case, nobody will be bored.

The Jena Philharmonic Orchestra embarks on this exploratory venture with equal sensitivity and in the best of moods, demanding and offering both chamber music-oriented playing and the grand gesture of the orchestra. Bollon guides his own cosmos firmly and meaningfully with the conductor’s baton, not without emphasizing the lively aspects. Mention should also be made of René Münch, who artfully performs the solo role of the marimba, sometimes accompanied in many languages by his colleagues on the percussion.

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