Jan Paderewski: Klaviersonate op. 21, 6 Humoresques op. 14, Toccata op. 15 + Mélodie & Nocturne (Série de morceaux op. 16); Kevin Kenner, Klavier; 1 CD NIFCCD057; Aufnahme 12/2017, Veröffentlichung 07/2018 (70'10) – Rezension von Remy Franck

Für die CD-Reihe des ‘Fryderyk Chopin Instituts’ hat Kevin Kenner Solowerke von Ignacy Jan Paderewski eingespielt. Benutzt wurde dafür Paderewskis Steinway Flügel von 1925.

Paderewskis Miniaturen sind voller Stimmungen und Bilder. Um ihnen gerecht zu werden, wird ein besonders einfühlsamer Interpret benötigt. Kenner ist ein solcher Musiker, der äußerst stil- und geschmackvoll vorgeht, um diesen herrlichen Miniaturen den Rang des Besonderen zu geben. Kenners Technik ist dabei, wie immer, makellos und begeistert ebenso durch ihre Klarheit wie auch durch ihre Sensibilität.

Die Sonate ist virtuoser und leidenschaftlicher und geht weit über die Charakterstücke hinaus. Kenner ist natürlich zu souverän, um sich einem äußerlich auftrumpfenden Musizieren hinzugeben. Sein Spiel ist brillant und kraftvoll, aber auch kontrolliert, so dass die häufigen vorwärtsdrängenden Momente und das Drama nicht aus dem Ruder laufen.

Mithin ist dies eine rundum gelungene Paderewski-CD und eine willkommene Hommage an einen Komponisten, der in den Konzertsälen immer noch zu wenig gespielt wird.

With some finely differentiated solo pieces and a passionate reading of the Sonata, Kevin Kenner superbly pays tribute to Jan Paderewski. For this recording he was able to use the composer’s own Steinway from 1925.

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