Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 35 (Haffner, KV 385), Misera, dove son! - Ah, non son io che parlo, KV 369, Ah, lo previdi! - Ah, t’invola - Deh, non varcar, KV 272, Vorrei spiegarvi, oh Dio!, KV 418; Ludwig van Beethoven: Egmont op. 84; Christine Schäfer, Sopran, Juliane Banse, Sopran, Bruno Ganz, Erzähler, Lucerne Festival Orchestra, Claudio Abbado; 1 DVD Accentus; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2011/12 (89'12) – Rezension von Remy Franck

Dieses bei zwei verschiedenen Abenden des ‘Lucerne Festival’ aufgezeichnete Programm beginnt mit Mozart-Konzertarien, gesungen von einer etwas angespannt wirkenden Christine Schäfer. Sie bemüht sich um gepflegten Schöngesang, singt dennoch manchmal im Grenzbereich ihrer Möglichkeiten und bleibt im Gestalterischen etwas brav und zurückhaltend.

Mozarts Haffner-Symphonie gelingt Abbado gut, dramatisch in den Ecksätzen, lyrisch im Andante, verspielt im Menuett.

Und dann erklingt Beethovens Bühnenmusik ‘Egmont’. Die Ouvertüre ist viel versprechend, dramatisch und spieltechnisch ein purer Genuss. Herausragend sind neben dem wuchtigen Beginn die jubilierend-entfesselte Siegescoda.

In den zwei Clärchen-Liedern ist die Sopranistin Juliane Banse eine gute und ausdrucksvolle Interpretin, während Bruno Ganz als Erzähler die ganze Geschichte in den Sand setzt. Er leiert den Text weitgehend ausdruckslos herab und es gelingt ihm in keinem Moment, die Stimmung des zum Tode Verurteilten zu vermitteln.

This is one unsatisfying production even though the orchestral playing is mostly great. The deficit comes from Christine Schaefer’s hardly acceptable singing and Bruno Ganz’s inexpressive narration.

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