Hans Weisse: Quintett für Klarinette und Streichquartett, Sonate für Klarinette und Klavier; Berolina Ensemble; 1 SACD MDG 948 2078-6; Aufnahmen 11/2017 + 01/2018; Veröffentlichung 09/2018 (70'33) – Rezension von Uwe Krusch

Die Aufnahmen des Labels MDG sind wegen des Aufnahmekonzepts mit natürlicher Akustik in ausgesuchten Lokalitäten oft ein richtiger Genuss. Aber einen entscheidenden Anteil haben natürlich auch die Künstler und das Programm. Zu den herausragenden Ensembles gehört das in wechselnder Besetzung bis zu zwölf Musikern agierende ‘Berolina Ensemble’. Hier hat sich die Klarinettistin Friederike Roth mit Viller Valbonesi am Klavier für die Sonate und der Geiger David Gorol, Initiator des Ensembles wie die Klarinettistin, mit Isabelle Bania, Geoge, Dorian Wetzel, Bratsche, und Jule Hinrichsen, Cello, für das Quintett für Klarinette und Streicher von Hans Weisse zusammen gefunden.

Der Komponist Hans Weisse verstarb schon mit 48 im Jahr 1940. Er ist ein vergessener Musiker in der Fortschreibung von Brahms. In Wien geboren, studierte er bei Heinrich Schenker, der als führender Musiktheoretiker für die tonale Musik Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben werden kann. Weisse wurde dann erfolgreicher Dozent in musikalischen Fragen. Er ging auch kurz nach Berlin, bis er ab 1931 in die USA übersiedelte und in New York und an der ‘Columbia University’ lehrte.

Seine Musik stellt eine eigenständige Ausformung tonaler Gestaltung dar, die auf klassischen Strukturen aufbaut. In der Sonate findet eine leichte Abwandlung statt, da er sie dreiteilig mit zwei schnellen Sätzen beginnt und mit einem Andante, un poco Adagio ausklingen lässt. Die Werke sind klar strukturiert und diese Kompositionen stellen eine schöne Bereicherung des Repertoires für die Klarinette dar.

Following the footsteps of Johannes Brahms, Austrian composer Hans Weisse composed in his own way. His chamber music for clarinet is rediscovered by the Berolina Ensemble in superb performances.

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