Samuel Barber: Klavierkonzert; Bela Bartok: Klavierkonzert Nr. 3; Keith Jarrett, Klavier, Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, Dennis Russell Davies, New Japan Philharmonic Orchestra, Kazuyoshi Akiyama; 1 CD ECM 2445 481 1580; 06/84 & 01/85 - Rezension von Alain Steffen

Keith Jarrett feierte im Mai dieses Jahres seinen 70. Geburtstag. Zu diesem Anlass veröffentlicht ECM zwei bisher unveröffentlichte, allerdings auch recht unnötige Mitschnitte, in denen der Jazz-Pianist als Interpret klassischer Werke der Moderne zu hören ist.

Akzeptabel ist das Klavierkonzert von Samuel Barber, das mit seinen jazzigen Einlagen Jarrett etwas besser liegt als das komplexere 3. Klavierkonzert von Bela Bartok. Darin nämlich stößt Jarrett insbesondere in den virtuosen Tutti-Passagen vollkommen an seine spieltechnischen Grenzen. Ihm zur Seite stehen das gute Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken unter Dennis Russell Davis für das Barber-Konzert und das sehr provinzielle ‘New Japan Philharmonic Orchestra’ unter dem hoffnungslos überforderten Dirigenten Kazuyoshi Akiyama für Bartok.

Auch klanglich bleiben diese Mitschnitte unter dem gewohnten ECM-Niveau. Warum der sonst so auf Präzision bedachte Keith Jarrett mit der Veröffentlichung dieser Aufnahmen, insbesondere dieses Schauder-Bartoks, einverstanden war, bleibt wohl sein Geheimnis.

This is one poisoned anniversary present for Keith Jarrett who turned 70 a few weeks ago. While the Barber Concerto is just acceptable, both the pianist and the orchestra are totally overstrained in the Bartok Concerto. The result is just horrible.

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