Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonaten Nr. 3 KV 281 & Nr. 11 KV 331 & Nr. 12 KV 332 & Nr. 17 KV 570; Jean Muller, Klavier; 1 CD Hänssler Classic HC18068; Aufnahmen 2016/2017, Veröffentlichung 01/2019 (70'44') – Rezension von Remy Franck

Von Mozarts Klaviersonaten gibt es sehr unterschiedliche Interpretationen, etwa die klassischen, von Intelligenz durchdrungenen Interpretationen von Alfred Brendel, die poetischen-sinnlichen Interpretationen von William Youn, die erhabenen von Daniel Barenboim….und … und … und… Jetzt beginnt der Luxemburger Jean Muller bei Hänssler Classic eine Gesamtaufnahme, die wiederum ganz anders und sehr interessant zu werden verspricht.

Muller hat den Zyklus schon mehrmals im Konzertsaal gespielt und war für die Aufnahme nicht nur technisch, sondern auch interpretatorisch bestens vorbereitet.

Auffallend ist sofort, dass jede Note zu leben scheint, die Mozart in diesen Sonaten geschrieben hat. Muller spielt mit jugendlicher Frische, in den Ecksätzen sogar mit burschikosem Elan. Dabei sprüht er nur so von Einfallsreichtum und Musizierlust. Neben der raffinierten Brillanz, dem Feinschliff und der wunderbaren Klarheit fehlt auch die Poesie nicht, wo sie denn möglich und nötig ist.

Muller spielt komplett frei und gelöst, mit konzertanter Präsenz. Bemerkenswert ist die Gestenhaftigkeit der Interpretationen, ohne jegliches Zelebrieren, ohne Weichmacherei, ohne Gefühlsseligkeit und ohne Zuckerwatte. Dieser Mozart perlt und funkelt, und dem glänzend disponierten Pianisten merkt man den Spaß an, den er bei diesen Aufnahmen hatte. Und so ist es ist vor allem diese Spielfreude, die fasziniert, und die uns Mozart auch als durchaus humorvollen, kecken Komponisten zeigt. Das kann auch schon mal schräg klingen, wie im ersten Satz der KV 331.

Die erste Folge der Mozart-Sonaten-Edition von Jean Müller macht also Appetit auf mehr, zumal auch die Tonaufnahme exzellent ist.

In the first instalment of his new Mozart recording, Jean Muller plays with competent musicality, technical brilliance and transparency. His refined and spontaneous performing shows a lot of excitement as well as pure joy of playing and presents an often humorous if not mischievous composer.

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