In ihrer Deutung der 5. Symphonie von Anton Bruckner vereinigt Simone Young Feuer und Seele. Davon profitiert gleich der erste Satz: Klarheit, Kontraste in Dynamik und Tempo und eine sehr differenzierte Ausdruckskraft bestimmen die Musik. Das Adagio (mit 17 Minuten liegt Young im Mittelfeld) wird recht nüchtern gestaltet, mit viel Sinn für Klangschönheit. Fern jeder klanglichen Hypertrophie werden auch Scherzo und Finale mit viel Dynamik und kontrastreichem Atmen belebt. Die alte Kathedrale bleibt zwar im Grundriss erhalten, aber das Interieur wird dennoch kräftig aufgefrischt. Darin lädt die Dirigentin mit viel Antrieb zu einer durchaus interessanten Führung von großer Klarheit ein.

Das Klangbild der Surround-Aufnahme ist durchhörbar, gut ausbalanciert und räumlich.

Simone Young’s reading of Bruckner’s Fifth is vivid and built on contrasting tempi and dynamics. No revolution here, but a solid and faithful performance, in a well-balanced recording.

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