Aleksander Tansman: Polnische Rhapsodie; Karol Rathaus; Yaara Tal, Klavier, Warschauer Philharmoniker, Jacek Kaspszyk; 1 CD Chopin Institut NIFCCD 064; Liveaufnahme 2018, Veröffentlichung 02/2019 (43') – Rezension von Remy Franck

Die CD beginnt mit Alexander Tansmans sehr lautmalerischer, klanglich recht spektakulärer und entsprechend unterhaltsamer ‘Polnischen Rhapsodie’, die der Komponist 1940 im amerikanischen Exil denen widmete, die für die Verteidigung Polens kämpften.

Danach spielt die israelische Pianistin Yaara Tal als Solistin im Klavierkonzert op. 45 von Karol Rathaus (1895-1954). Rathaus war einer jener jüdischen Komponisten, die im amerikanischen Exil als Komponist untergingen. Er war aber als Lehrer am Queens College erfolgreich.

Sein Klavierkonzert aus dem Jahre 1939 ist gemäßigt modern und durchaus attraktiv. In einem weder tonalen noch atonalen Umfeld sind die Ecksätze rhythmisch schnell und drängend, mit einem perkussiven Klavier, das an Bartok erinnert. Das Andantino ist sensuell lyrisch und fällt durch ein ganz besonderes Farbenspiel auf.

Unterschwellig ist auch Melancholie zu vernehmen, die Yaara Tal und Kaspszyk nicht überbetonen, aber die Spannung, die sich durch die drei Sätze zieht, hinterlässt den Eindruck einer Musik, die selbst im Andantino manchmal rastlos und unruhig wirkt.

Die starke, spannende Interpretation durch Yaara Tal und die Warschauer Philharmoniker liefert eine starke Argumentation für ein wenig bekanntes Werk.

Yaara Tal and the Warsaw Philharmonic offer a compelling performance of Karol Rathaus’s Piano Concerto. This is a work that should definitely be part of the common repertoire, alongside Bartok’s Second and Third Concertos. Jacek Kaspszyk’s reading of Alexander Tansman’s Polish Rhapody is genuinely spectacular.

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