Wolfgang Rihm: Streichquartett in g + Streichquartett (1968) + Geste zu Vedova für Streichquartett + Epilog für Streichquintett; Minguet Quartett, Jens Peter Maintz, Cello; 1 CD Wergo 73462; Aufnahmen 03/1205 & 01/16, Veröffentlichung 08/2017 (47’04) - Rezension von Alain Steffen

Wolfgang Rihm ist jetzt schon ein Klassiker. Nicht viele zeitgenössische Komponisten erfreuen sich einer so großen Beliebtheit wie er. Und das nicht, weil seine Musik gefällig ist. Rihms Musik ist absolut, sie ist einfach gut komponiert, besticht immer durch ein präzises Timing, und  trotz ihrer Komplexität spricht sie den Hörer direkt an.

Gerade in seiner Kammermusik entdeckt man allerbesten Rihm, sei es nun in den drei hier eingespielten Streichquartetten oder aber im Streichquintett ‘Epilog’. Hier erlebt man Frühwerke wie das kurze Streichquartett in g (1966) und das Streichquartett 1968, die beide von den späten Werken ‘Geste zu Vedova-Streichquartett ‘(2015) und dem Quintett (2012/13) umrahmt werden und deutlich zeigen, welche Entwicklung dieser Komponist gemacht hat.

Das ‘Minguet Quartett’ (zusammen mit dem Cellisten Jens Peter Maintz für ‘Epilog’) leistet hervorragende Arbeit und verbindet kristallklare Analyse mit musikalischer Expressivität. Und so kommt auch Rihms Musik am besten zur Geltung. Allerdings ist die Spielzeit mit knapp 47 Minuten viel zu kurz für eine Vollpreis-CD.

This rather short program features chamber music by Wolfgang Rihm which is as complex as it is appealing. The performances are analytically clear and at the same time highly expressive.

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