Boris Tschaikowsky: Klavierquintett, Die Kriegssuite; Olga Solovieva, Maxim Anisimov, Vanbrugh Quartet; 1 CD Naxos 8.573207; 2012/13 (66'47) – Rezension von Remy Franck

Mit Piotr Tchaikovsky teilt er den werbeträchtigen Namen, sonst nichts. Boris Tchaikovsky (1925-1996) ist mit seinem bekannten Kollegen weder familiär noch geistig verwandt. Unter seinen Lehrern waren so namhafte Komponisten wie Nikolai Mjaskovski und Dmitri Shostakovich.

Auf dieser Naxos-CD erklingt zunächst sein Klavierquintett von 1962, anerkannt als Tchaikovskys beste kammermusikalische Arbeit. Es ist ein motivisch reiches Werk, entsprechend dramatisch sogar in den langsamen Sätzen. Die gemäßigt moderne Tonsprache setzt jedem Hörer, der mit der Musik des XX.Jahrhunderts vertraut ist, keinerlei Grenzen.

Die Kriegssuite basiert auf einer Musik zu einem russischen Kriegsfilm von 1964, die auf Wunsch des Regisseurs für Streichquartett und Klarinette geschrieben wurde. Auch dies ist eine dramatische und wirkungsvolle Musik, die von Tchaikovskys großartiger Einfallskraft lebt. Die beiden Stücke werden von den Interpreten hoch intensiv und leidenschaftlich gespielt.

Boris Tchaikovsky – not related in any way to his famous colleague – had an extremely fruitful imagination. His rich language is accordingly dramatic. The performers play both compositions with panache.

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