Love and Tragedy; Tchaikovsky: Dornröschen (Auszüge) + Romeo & Julia-Ouvertüre; Stravinsky: Le Chant du Rossignol + Der Feuervogel; Berlioz: Romeo et Juliette op. 17 (Ausz.); Prokofiev: Romeo et Juliette (Ausz.); Falla: Der Dreispitz (Ausz.); Rimsky-Korsakov: Capriccio Espagnol; Berliner Philharmoniker, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Lorin Maazel; 4 CDs Profil; Aufnahmen 1957/1958, Veröffentlichung 22/02/2019 (209') – Rezension von Remy Franck

Als er die Aufnahmen machte, die Profil unter dem Thema ‘Love and Tragedy’ vereinigt hat, war Lorin Maazel erst 27 bez. 28 Jahre alt und gerade dabei, sein Renommee aufzubauen.

Elegant und flüssig opulent erklingt zunächst ein gut 40 Minuten langer Zusammenschnitt aus Tchaikovskys ‘Dornröschen’, gefolgt von einem spritzig-farbigen ‘Chant du Rossignol’ von Igor Stravinsky.

Ganz hervorragend sind die ca. 45 Minuten langen Auszüge aus ‘Roméo et Juliette’ von Hector Berlioz. Maazel ‘dirigiert die Berliner Philharmoniker spanungsvoll und mit einem perfekten Gespür für das Drama in der Musik. Dabei bleibt die Musik elegant und perfekt ausbalanciert.

Die dritte CD beginnt mit einer anfangs recht düsteren, spannungsvollen, dramatisch und kontrastreich gesteigerten Fantasieouvertüre ‘Romeo und Julia’ von Piotr Tchaikovsky. Die Aufnahme von Auszügen aus Prokofievs ‘Roméo et Juliette ‘bleibt, verglichen mit der in Cleveland gemachten Gesamtaufnahme etwas blass.

Die letzte CD beginnt mit einer sehr stimmungsvollen und mysteriös angelegten Suite aus ‘L’Oiseau de Feu’. In de Fallas ‘Dreispitz’ setzt Maazel mehr auf Farben und Melodik denn auf feurige Rhythmik. Diese Farbigkeit findet sich auch in Rimsky-Korsakovs ‘Capriccio Espagnol’, ein Stück, in dem die Stimmungen emotionaler werden als in vielen anderen Interpretationen.

Und so ist dies denn ein Set, das durchaus Interesse verdient und die Qualitäten des jungen Maazel beeindruckend zeigt. Hoffentlich folgt diesem bald ein weiteres Set mit Werken der Klassik und Romantik und darin unbedingt Schuberts Fünfte, vielleicht die beste Aufnahme dieser Symphonie überhaupt.

This set with early recordings by Lorin Maazel (he was 27 and 28 then) show him as a powerful conductor, with a wonderful sense of colors.

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