John Adams: Scheherazade.2; Leila Josefowicz, Violine, St. Louis Symphony, David Robertson; 1 CD Nonesuch 7559-78435-1; Aufnahme 2016, Veröffentlichung 10/2016 (47'35) - Rezension von Alain Steffen

John Adams’ ‘Scheherazade.2’ hat musikalisch nichts mit Rimsky-Korsakov zu tun, sondern ist eine Neuinterpretation, geschrieben als musikalische Überlegung zum Thema ‘Ungerechte Behandlung der Frauen im Laufe der Menscheitgeschichte’. Und Adams hat explizit betont, dass er die Geigerin Leila Josefowicz in diesem Werk als die legendäre Scheherazade ansieht: « She is the embodiment of the heroine as a fearless and empowered artist. »

Mit seinen vier Sätzen ist das Konzert allerdings für meinen Geschmack viel zu lang. Man muss schon ein wirklicher Anhänger von Adams’ Musik sein, um dieses Violinkonzert durchzustehen. Trotz einer hervorragenden Interpretation durch die Violinistin, die mit ihrem lupenreinen Ton immer wieder begeistert, und durch das St. Louis Symphony Orchestra unter der Leitung von David Robertson, die tiefe Einblicke in die Musik- und Farbenwelt von John Adams ermöglicht, riskiert einem die Musik fremd zu bleiben.

Written as a reflection on the discriminating treatment of women throughout history, Adams’s Scheherazade.2 is a longish composition, excitingly played by Leila Josefowicz and the St. Louis Symphony Orchestra.

 

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