Arnold Schönberg: Violinkonzert, op. 36; Johannes Brahms: Violinkonzert, op. 77; Jack Liebeck, Violine, BBC Symphony Orchestra, Andrew Gourlay; 1 CD Orchid ORC100129, Aufnahme 2019, Veröffentlichung 03/2020 (77'15) - Rezension von Remy Franck

Arnold Schönbergs Violinkonzert wurde, soweit ich das sehe, bisher noch nie auf einer CD mit dem Brahms-Konzert gekoppelt. Der Solist Jack Liebeck erklärt im Booklet, wie es aufgrund familiärer Bande dazu kam.

Das Programm beginnt mit einer wohl strukturierten, architektonisch zusammenhängenden und technisch brillant gespielten Version des Schönberg-Konzerts.

Der erste Satz des Brahms-Konzerts wird vom Dirigenten und vom Solisten ziemlich breit angegangen, was der Rhetorik nicht gerade förderlich ist. Den vor allem im Orchester wenig differenzierten zweiten Satz empfinde ich als langweilig. Er scheint sich auf zwei Ebenen abzuspielen, ohne wirkliche Connection zwischen dem Solisten und dem Orchester, das zudem jede Flexibilität und Geschmeidigkeit vermissen lässt. Der dritte Satz ist schwerfällig, wirkt gestelzt, unelegant und ist weit entfernt vom federnden Schwung, den wir in der rezenten Aufnahme von Tianwa Yang und Antoni Wit so sehr bewundert hatten (Rezension).

As far as I can see, Arnold Schönberg’s Violin Concerto has never before been coupled with the Brahms Concerto on a CD. The soloist Jack Liebeck explains in the booklet why he put the two works together, mainly due to the history of his family.
The program begins with a well-structured, architecturally coherent and technically brilliant version of the Schönberg Concerto.
In the first movement of the Brahms Concerto the conductor and the soloist use rather broad tempi, which is not exactly favourable to the music’s rhetoric. The second movement is rather boring. It seems to take place on two levels, without any real connection between the soloist and the orchestra, which also lacks flexibility and suppleness. The third movement is ponderous, stilted, inelegant and far from the springy momentum we so admired in the recent recording by Tianwa Yang and Antoni Wit (review).

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