Tränen der Musen; Igor Stravinsky: Suite aus L'Histoire du Soldat für Klarinette, Violine & Klavier; Roglit Ishay: Poema; Jörg Widmann: Tränen der Musen; Dana Barak: Suita Zeira; Bela Bartok: Kontraste für Violine, Klarinette, Klavier; Dana Barak, Klarinette, Nitzan Bartana, Violine, Roglit Ishay, Klavier; 1 CD Hänssler Classic HC21017; Aufnahme 05.2021, Veröffentlichung 01.10.2021 (64'06) – Rezension von Remy Franck

Drei israelische Musikerinnen haben für ihre gemeinsame CD ein interessantes Programm zusammengestellt, das auch eigene Werke enthält. Es beginnt mit einer hoch virtuosen, keck-farbigen Interpretation der Suite aus L’Histoire du Soldat, die Stravinsky selber für Violine, Klarinette und Klavier arrangiert hat.

Die Pianistin Roglit Ishay hat ihr Poema den Einwohnern von Le Chambon-sur-Lignon gewidmet, einer Ortschaft im Süden Frankreichs, die berühmt geworden ist für die kollektive Hilfe, die im Krieg Juden und Gegnern des Nazi-Regimes geleistet wurde. Jörg Widmanns Tränen der Musen ist eine logische Fortsetzung des Programms, denn « Dürfen die Musen überhaupt schweigen, wenn die Waffen sprechen?“, fragte der zum Zeitpunkt der Komposition erst 20-jährige Jörg Widmann. Dana Baraks Suita Zeira ist eine Bearbeitung von Drei Israelischen Liedern des Komponisten Mordechai Zeira. Beendet wird die CD mit Bela Bartoks Kontraste, ein Stück, das er dem Klarinettisten Benny Goodman und dem Geiger Joseph Szigeti gewidmet hat.

Da die drei Musikerinnen diese Werke mit viel Tonschönheit, Einfühlungsvermögen und vor allem einer nie nachlassenden Spielfreude interpretieren, ist ihre auch exzellent aufgenommene CD ein ebenso origineller wie wertvoller Beitrag, weit entfernt von allen ausgetretenen Pfaden.

Three Israeli musicians have put together an interesting program for their CD, which also includes own works. It begins with a highly virtuosic, perky interpretation of the Suite from L’Histoire du Soldat, which Stravinsky himself arranged for violin, clarinet and piano.
Pianist Roglit Ishay dedicated her Poema to the inhabitants of Le Chambon-sur-Lignon, a village in the south of France that has become famous for the collective help given to Jews and opponents of the Nazi regime during the war. Jörg Widmann’s Tears of the Muses is a logical continuation of the program. Widman was only 20 years old when he composed this work and he said: « May the muses be silent at all when the weapons speak? » Dana Barak’s Suita Zeira is an arrangement of Three Israeli Songs by composer Mordechai Zeira. The CD ends with Bela Bartok’s Contrasts, a piece he dedicated to clarinetist Benny Goodman and violinist Joseph Szigeti.
Since the performances are refined as well as eloquent and, above all, show a never diminishing enthusiasm, this CD, which is also excellently recorded, is a contribution that is as original as it is valuable, far from any well-trodden paths.

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