Franz Schubert: Sonate A-Dur D. 574 (Grand Duo); Leos Janacek: Sonate für Violine & Klavier JW. 7/7; Igor Stravinsky: Divertimento (aus Le baiser de la fée); Fritz Kreisler: Wiener Rhapsodie; Benjamin Beilman, Violine, Yekwon Sunwoo, Klavier; 1 CD Warner Classics 0825646008971; Aufnahme 2015, Veröffentlichung 03/2016 (69'28) – Rezension von Remy Franck

Wenn Yekwoon Sunwoo ein nur halbwegs so einfallsreicher Musiker wäre wie Benjamin Beilman, wäre diese CD ein sehr gutes und attraktives Produkt geworden. Leider begnügt sich der Pianist weitgehend mit einer technisch korrekt ausgeführten Begleiterrolle, während der 26-jährige amerikanische Geiger vor diesem Klavierhintergrund spontan und voller Gestaltungsphantasie spielt, die Musik erfühlt und erfüllt. In der Janacek-Sonate überträgt sich seine Kraft sogar auf den Pianisten… Doch wer sich im Vergleich die Interpretation von Noé Inui und Mario Häring anhört,  merkt unschwer, was ein wirklich kongenial arbeitendes Duo aus diesem Werk herauszuholen vermag, jedenfalls viel mehr als das hier der Fall ist.

Das vermeintlich kleine Label Ars Produktion, das kaum weniger produziert als das vermeintlich große Label Warner, hat denn auch mit dem Inui-Häring-Album ein konzeptuell interessanteres Produkt im Katalog als dieses etwas inkohärente Programm von Benjamin Beilman. Dennoch: das Stravinsky-Divertimento zeigt des Geigers großartiges Talent und seine Kunst der Färbung, genau wie die Kreisler-Fantasie uns in den Genuss seiner Virtuosität bringt. Beilman ist zweifellos ein junger Geiger, dessen Name man sich merken muss. Aber bitte den von Inui auch! Und den von Mario Häring am besten gleich mit.

Undoubtedly, Benjamin Beilman is an interesting violinist, yet with the not very inspired Yekwon Sunwoo at the piano, his performances lose attractiveness.

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