Giuseppe Verdi: Requiem; Jessye Norman, Agnes Baltsa, Jose Carreras, Evgeny Nesterenko, Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Riccardo Muti; 2 CDs BR Klassik  900199; Liveaufnahme 10.1981, Veröffentlichung 08.10.2021 (84') - Rezension von Remy Franck

Am 8. und 9. Oktober 1981 dirigierte Riccardo Muti im Herkulessaal der Münchner Residenz Verdis Requiem. Vierzig Jahre später veröffentlicht BR-Klassik nun den Mitschnitt und platziert damit aber keinen König, sondern höchstens eine Dame auf das Verdi-Requiem-Schachbrett.

Mit Jessye Norman, Agnes Baltsa, José Carreras und Evgeny Nesterenko stand Muti damals ein ausgezeichnetes Vokalquartett zur Verfügung, und der Chor des Bayerischen Rundfunks war in Top-Form. Auch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielte beeindruckend. Dem damals 40-jährigen Muti gelang zweifellos eine intensive und mit Momenten auch sehr emotionale Deutung des Verdi-Requiems, und die Neuveröffentlichung ist stark genug, um sich auf dem Schachbrett zu behaupten, aber sie erreicht doch nicht den zwingenden Charakter von Einspielungen wie die beiden Abbado-Aufnahmen aus Wien und Berlin, jene von Zubin Metha aus Los Angeles oder die von Karajan aus Wien bei DG. Sie ist freilich besser als Mutis eigene Aufnahmen aus London und Mailand, denn diese beiden enthalten einige Schwachpunkte.

On October 8 and 9, 1981, Riccardo Muti conducted Verdi’s Requiem in the Herkulessaal of the Munich Residenz. Forty years later, BR-Klassik is now releasing the live recording and places not a king but at most a lady on the Verdi Requiem chessboard.
With Jessye Norman, Agnes Baltsa, José Carreras and Evgeny Nesterenko, Muti had an excellent vocal quartet at his disposal, and the Bavarian Radio Choir was in top form. The Bavarian Radio Symphony Orchestra also played impressively. Muti, then 40, undoubtedly succeeded in an intense and, at moments, emotional interpretation of the Verdi Requiem, and the new release is remarkable, but it still doesn’t achieve the compelling character of recordings like Abbado’s two interpretations from Vienna and Berlin, Zubin Metha’s from Los Angeles, or Karajan’s from Vienna on DG. It is admittedly better than Muti’s own recordings from London and Milan, for those two contain some weak points.

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