Richard Wagner: Vorspiel und Liebestod aus 'Tristan und Isolde'; Piotr Tchaikovsky: Symphonie Nr. 4; Philharmonie Zuidnederland, Dmitri Liss; 1 CD Fuga Libera FUG 754; Aufnahmen 2017, Veröffentlichung 01/2019 (59'54) – Rezension von Remy Franck

Dmitri Liss ist seit 2016 Chefdirigent der ‘Philharmonie Zuidnederland’. Er präsentiert Tchaikovskys Vierte Symphonie in einer interessanten und symbolisch starken Kopplung mit Wagners Tristan-Musik, die in einer breit fließenden Interpretation zwar recht misterioso, aber nicht wirklich sensuell klingt. Den Streichern des Orchesters fehlt es an warmem Schmelz.

Das Fatum, das Wagners ‘Tristan’ durchquert, findet sich in Tchaikovskys Vierter in anderer Form wieder, wo sich die Konflikte auf die Person des Komponisten beziehen.

Dmitri Liss setzt in seiner Interpretation nicht auf Brillanz und heftige Dramatik, sondern eher auf das innere Drama und die Tragik des Fatums. Sein Feingefühl erlaubt neben Leidenschaft auch mehr Kantabilität sowie einen Nuancenreichtum, den nicht viele Dirigenten so herausgearbeitet haben.

Dabei legt Liss schon Wert auf das Klangliche und auf die Architektur. Sein Orchester unterstützt ihn gut und hilft ihm, die Tiefe dieser Musik wirkungsvoll zu ergründen.

Dmitri Liss signs a well thought version for Tchaikovsky’s Fourth Symphony, less brilliant and spectacular than those of other conductors, more profound, more aware of the fate and the inherent inner personal tragedy of the composer.

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