Robin Holloway: Trio for clarinet, viola, piano Op. 79 + Trio for oboe, violin, piano Op. 115 + Sonata for viola Op. 87; Rest Ensemble, Henrietta Hill, Viola; 1 CD Sheva SH 208; o. A.-D., Veröffentlichung 07/2018 (54'04) – Rezension von Remy Franck

“As a young composer I wanted to be a Modern among the Moderns. Now I don’t want to shock anyone – I want to please, to stir, to delight, to move and to invigorate.” Das schreibt der 1943 geborene britische Komponist quasi als Motto zu seiner neuesten CD.

Sie beginnt mit dem 1994 komponierten Trio für Klarinette, Viola & Klavier, das mich in seiner weitgehend unbeschwerten, oft schalkhaften, manchmal aber unterschwellig melancholischen Musik an Satie, Poulenc oder Françaix erinnert. Delightful, indeed!

Das ‘Trio for Oboe, Violin & Piano’, stammt aus dem Jahre 2012 und hat drei ruhige und einen Scherzo-Satz. Auch dieses Werk ist mit seinen leuchtenden Farben und seinem insgesamt leichten Fluss nicht unbedingt das, was man sich unter britischer Musik vorstellt. Der Komponist spricht nicht ohne Grund im Textheft von Fauré. Selbst im Adagio Espressivo, das durchaus Konfliktstoff zwischen den drei Instrumenten birgt, bleibt alles eher friedfertig.

Das Scherzino  und das attacca gespielte Largamente sind gute Beispiele einer Tonsprache, die sich der intellektuell verbrämten, psychologisierenden oder hochdramatischen Musik von anderen zeitgenössischen Komponisten entgegenstellt. Dabei zeigt Holloway in seinem eher kargen, abgespeckten Ausdruck ungemein viel Fantasie und gebärt so Stücke, an deren köstlichen Charakter man sich nur erfreuen kann. Holloway stimmt so mit Satie überein, der sagte, Musik müsse « mit Bescheidenheit danach trachten, Freude zu bereiten… Die auf die Spitze getriebene Kompliziertheit ist das Gegenteil von Kunst. »

Holloways viersätzige Bratschensonate von 1999 beschließt das Programm. Die Besonderheit ist, technisch gesehen, die Scordatura- Stimmung die, so sagt der Komponist im Booklet, einen dunkleren und reicheren Klang gibt.

Ein langsamer, nachdenklicher Satz leitet das Werk ein, worauf ein quirliges Scherzo kommt, gefolgt von einem melodiösen Adagio und einem abschließenden Allegro amabile. Henrietta Hill spielt das Stück mit größter Hingabe.

Three charming, inventive and eloquent works by Robin Holloway in thoroughly sympathetic performances.

  • Pizzicato

  • Archives