Giuseppe Verdi: Aida; Maria Chiara (Aida), Luciano Pavarotti (Radames), Ghena Dimitrova (Amneris), Nicolai Ghiaurov (Ramphis) Juan Pons (Amonasro), Chor und Orchester der Mailänder Scala, Lorin Maazel; Regie: Luca Ronconi; Bild 4:3, Stereo; 12/1985 (160')
Giacomo Puccini: La Bohème; Mirella Freni (Mimi), Luciano Pavarotti Rodolfo), Sandra Pacetti (Musetta), Nicolai Ghiaurov (Colline), Choir & Orchestra of the San Francisco Opera, Tiziano Severini; Regie: Franco Zefirelli; Bild 4:3; Stereo; 1993 (113’)
The Aida file; A documentary directed by Derek Bailey. Interviews with Luciano Pavarotti, Lorin Maazel, Carlo Bergonzi and Renata Tebaldi; Stereo; Bild 4:3; Stereo; 1988 (80') - Rezension von Remy Franck

Mit dieser Box ehrt Arthaus Musik den 2007 verstorbenen Tenor Luciano Pavarotti zu seinem 80. Geburtstag (12. Oktober 1935).

Da ist zunächst Luca Ronconis Inszenierung von Verdis ‘Aida’ im Jahre 1985 an der Mailänder Scala, eine der brillantesten Regieleistungen des umstrittenen Regisseurs. In den opulenten und großartigen Bühnenbildern von Mauro Pagano stellt er Bewegung der Bewegungslosigkeit gegenüber und erzielt so beeindruckende Kontraste in der Handlung. Der Film bringt das gewaltige Stage Set genauso gut herüber wie Ronconis subtile Regie. Das Auge hat genug, um sich satt zu sehen! Musikalisch gibt es vom Mittelmaß bis zum Besten, wobei die guten Leistungen überwiegen. Pavarotti ist ein prachtvoller, stimmlich exzellenter Radames und Maria Chiara singt eine mit leichten Einschränkungen doch weitgehend feine Aida. Vor allem im Gegenspiel mit Ghena Dimitrovas leidenschaftlicher Amneris gewinnt ihre Figur an Expressivität.

Nicolai Ghiaurov ist ein prächtiger Rhamphis, während Juan Pons den Amonasro nicht ganz so überzeugend gestalten kann. Chor und Orchester der Mailänder Scala musizieren unter Lorin Maazel sehr flexibel und klangschön.

Die zweite Videodisc enthält eine ‘Bohème’ aus San Francisco in einer Inszenierung von Franco Zeffirelli, mit dem damals bereits optisch zu alten Traumpaar Pavarotti-Freni. Immerhin ist es aber noch eine gute Abglanz-Produktion, die es mit der Zeffirelli-‘Bohème’ aus der Mailänder Scala (mit Freni und Gianni Raimondi sowie Herbert von Karajan am Pult) nicht aufnehmen kann.

Auch im Dokumentarfilm ‘The Aida File’ spielt Pavarotti eine wichtige Rolle. Der Film liefert Hintergrundmaterial zur Oper und zur Ronconi-Inzsenierung in Mailand.

Homage to Luciano Pavarotti, one of the most significant tenors of the 20th century, with La Bohème from San Francisco and Aida from La Scala. Also included is a documentary about Verdi’s opera Aida, featuring interviews with Luciano Pavarotti, Lorin Maazel, Carlo Bergonzi, Luca Ronconi, Grace Bumbry and Renata Tebaldi.

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