Ich hebe meine Augen auf; Telemann, Heinichen und Graupner in Leipzig; Veronika Winter, Alex Potter, Hans-Jörg Mammel, Markus Flaig, L’arpa festante, Rien Voskuilen; 1 CD Carus 83.337; 7/14 (78’11) - Rezension von Guy Engels

Die 80er Jahre des 17. Jahrhunderts waren ein echter Glücksfall für die Musikgeschichte. In kaum einer Dekade zuvor und danach sind derart hervorragende Komponisten zur Welt gekommen – neben den Lichtgestalten Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach u.a. auch Georg Philipp Telemann, Johann David Heinichen und Christoph Graupner. Letztere zog es, wie Bach, nach Leipzig, die angesagte Universitäts- und Musikstadt mit einem ausgeprägten bürgerlichen Musikleben.

Die rezente Carus-CD ist, so gesehen, auch ein musikalisches Porträt der Messestadt an der Pleiße und ein Nachweis des kreativen Potenzials der Stadt.
Drei Kantaten und eine Instrumentalsuite sind zu hören, in einer Aufnahme, die der schöpferischen Kraft der drei Komponisten vollauf gerecht wird.

Veronika Winters strahlender Schmelz verleiht Telemanns Kantate ‘Ich hebe meine Augen auf’ jenen inneren, schlichten Glanz, den strahlende Augen in Augenblicken des Glückes verbreiten.

‘L’arpa festante’ musiziert leicht, federnd und klanglich differenziert – ein idealer Partner der Vokalsolisten. Das gilt in gleichem Masse für die Graupner-Kantate ‘Vergnügte Ruh’ sowie Heinichens ‘Herr, nun lässt du deinen Diener’, in denen die Seelenfreude und der innere Friede, bestärkt durch den Erlösungsgedanken, glaubwürdig vermittelt werden.

This program of vocal and instrumental music is a beautiful homage to the city of Leipzig. Admirable playing, good soloists make it a worthwhile recording.

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