Jean Sibelius: Scaramouche op. 71; Bendik Goldstein, Viola, Roi Ruottinen, Cello, Turku Philharmonic Orchestra, Leif Segerstam; 1 CD Naxos 8573511; Aufnahme 09/2014, Veröffentlichung 11/2015 (71'01) – Rezension von Remy Franck

‘Scaramouche’, das Opus 71 von Jean Sibelius, 1922 uraufgeführt, ist die durchkomponierte Musik für die gleichnamige tragische Pantomime von Poul Knudsen, in der es um den buckligen Zwerg Scaramouche geht, dessen Viola magische Kräfte hat. Er versetzt die Frau von Leilon bei einem Tanzfest in Trance, die daraufhin ihren Gatten verlässt. Dieser wird von Sehnsucht gepackt, aber Blondelaine kehrt zurück, von Scaramouche verfolgt, der schließlich von ihr getötet wird. Das Ehepaar ist wieder zusammen und die Frau tanzt, als sie die Violamelodie des toten Scaramouche hört und sich dazu zu Tode tanzt.

‘Scaramouche’ ist eine für Sibelius untypische Musik, für ein kleineres Orchester geschrieben, in dem die Streicher die wichtigste Rolle spielen. Die Musik ist am besten mit einem Film von Hitchcock zu vergleichen, zwischen lieblich, mysteriös und dämonisch-alptraumhaft. Leif Segerstam dirigiert und inszeniert sie wie einen bedächtig sich entwickelnden Thriller.

Leif Segerstam has all the inspiration and power to convert Sibelius’s Scaramouche in an appealing score, with a lot of atmosphere. This is a real Sound-Hitchcock.

  • Pizzicato

  • Archives