*** - Serge Rachmaninov: Klavierkonzerte Nr.1- 4, Paganini-Rhapsodie op. 43; Viktor Yeresko, Svjatoslav Richter, Peter Donohoe, Nikolai Petrov, USSR State Academic Symphony Orchestra, Leningrad Philharmonic Society Symphona Orchestra, The Central Television and All-Union Radio Big Symphony Orchestra, State Symphony Orchestra of the USSR Ministry of Culture, Gennady Provatorov, Gennady Rozhdestvensky, Kurt Sanderling, Vladimir Fedoseyev, Alexander Dmitriyev; 3 CDs Melodiya 1002128; 1959-1985 (153') – Rezension von Remy Franck

Die erste CD dieser Box beginnt mit einer explosiven Interpretation des Ersten Klavierkonzerts durch Victor Yeresko, einem 1942 in Kiev geborenen Pianisten, der bei dem legendären Heinrich Neuhaus studierte und durch Erste Preise beim ‘Concours Marguerite Long-Jacques Thibaud’ 1963 und beim Tchaikovsksy-Wettbewerb 1966 auch international bekannt wurde. Yeresko lebt seit einigen Jahren in der Bourgogne. Die 1985 im großen Saal des Moskauer Tchaikovsky Konservatoriums gemachte Aufnahme mit dem Staatlichen Akademischen Symphonieorchester unter Gennady Provatorov (1929-2010) strotzt von Energie, zeichnet sich aber insbesondere durch einen konstruktiven Dialog zwischen Orchester und Solist aus. Hier wie im zweiten Klavierkonzert hat man es mit Aufnahmen zu tun, die extrem gut vorbereitet wurden und auf dieser Basis eine große Freiheit und Spontaneität erlangten.

Die Einspielung des 2. Klavierkonzerts mit Svjatoslav Richter und Kurt Sanderling stammt aus dem Jahre 1959 und leidet unter einem unausgeglichenen und scharfen Klangbild. In ihrer Leidenschaftlichkeit und ihrem Nuancenreichtum ist dies dennoch eine ganz exzeptionelle Interpretation, die sehr evokativ ist und streckenweise eine mysteriöse Tiefe erlangt.

Nach solchen Höhenflügen ist die spannungsarme und nur im 3. Satz wirklich abhebende Einspielung des 3. Konzerts mit Peter Donohoe und Vladimir Fedoseyev eine echte Enttäuschung, während Nikolai Petrov und Gennady Rohzdestvensky sowie Sergei Dorenski und Alexander Dmitryev mit soliden Interpretation des 4. Klavierkonzerts und der Paganini-Rhapsodie aufwarten. Letztlich ist aber nur die erste CD mit den beiden ersten Konzerten wirklich wichtig, und selbst dann nur für Richter- und Yeresko-Fans, denn Richters DG-Aufnahme mit Rowicki ist dieser hier deutlich überlegen.

These historical recordings of the Rachmaninov concertos are overall not interesting enough to be considered essential.

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