Jean-Philippe Rameau: Hippolyte & Aricie; Topi Lethipuu (Hippolythe), Anne-Catherine Gillet (Aricie), Stéphane Degout (Thésée), Sarah Connolly (Phèdre), Jaël Azzaretti (L’Amour), Salomé Haller (Oenone), Marc Mauillon (Tisiphone), Orchestre et Choeur Le Concert d’Astrée, Emmanuelle Haïm; Regie: Ivan Alexandre; 2 DVDs Erato 08256 462291 78; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2012 (174 min) - Rezension von Manuel Ribeiro

Mit ‘Hippolyte et Aricie’ erlebte Jean-Philippe Rameau 1733 seinen Durchbruch als Opernkomponist. Wie viele seiner Werke spielt auch diese Oper in der mythischen Antike. Sie dreht sich um die Jagdgöttin Diana und den Helden Theseus. Leider wurde das Werk im Laufe der Zeit vergessen und erst 1908 wiederentdeckt. Als gesellschaftspolitisches Spiegelbild seiner Zeit ist ‘Hippolyte et Aricie’ in Bezug auf die damaligen Gesellschaftsvorstellungen über Werte und Prinizipien ein symbolträchtiges Bühnenwerk.

Ivan Alexandre setzt in seiner Inszenierung ganz auf die Wirkungskraft barocker Effekte. Das Bühnenbild orientiert sich an den Quellen der Erstaufführung, wodurch Kostüme und Ambiente stimmungsvoll dazu beitragen, den Zuschauer in den historischen Rahmen des Absolutismus zu versetzen. Die Inszenierung muss man daher als wirklich gelungen bezeichnen.

Topi Lehtipuu, Anne-Catherine Gillet, Stéphane Degout und Sarah Connolly gehören zur ersten Garde der Barocksänger unserer Zeit und sind, wie erwartet, sängerisch und darstellerisch ‘erste Sahne’. Auch Emmanuelle Haïm und die Barockspezialisten von ‘Le Concert d’Astrée’ sind hervorragend. Sie spielen die Musik, leicht und vital, gegebenenfalls auch fein und sensibel-lyrisch. Chor und Tanzelemente sind bei Rameau ebenfalls wichtig, und auch bei dieser Produktion hat dieses Element den nötigen Feinschliff.
Schade, dass das Booklet an Informationen so arm ist. Man findet dort nur eine Liste der Interpreten und eine verkürzte Handlungsbeschreibung in zwei Sprachen.

Rameau’s Hippolyte et Aricie is presented on this DVD set in an opulent and historically informed staging. Musically it is highly convincing at the vocal as well as at the orchestral level.

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