Heute abend überträgt die Bayerische Staatsoper live auf ihrer Internetseite die Vorstellung von Verdis ‘Il Trovatore’. Olivier Pys Inszenierung zeigt ein albtraumhaft-surreales Szenario, das Realität und Fiktion, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen lässt. Schwer gezeichnet von den Traumata der Vergangenheit sind die Figuren. Jonas Kaufmann gibt in dieser Produktion an der Seite von Anja Harteros als Leonora sein Rollendebüt als Manrico. Die Partie der Azucena singt Elena Manistina. Den Grafen Luna verkörpert Alexey Markov. Paolo Carignani steht am Pult des Bayerischen Staatsorchesters.
In der Opernwelt ist mittlerweile eine Diskussion um Jonas Kaufmanns Manrico entstanden. Die sogenannte Stretta singt Kaufmann nicht in der Originaltonart C-Dur, sondern einen Halbton tiefer. Es erklingt also nicht das adrenalinsteigernde hohe C, sondern nur das hohe H. Die Bayerische Staatsoper hat darauf hingewiesen, dass die künstlerische Leitung entschieden habe, von der Stretta beide Strophen aufzuführen. Der Staatsoper zufolge hätten die « hohen Cs hätten für sein Rollendebüt allerdings wohl ein zu großes Risiko bedeutet. Deshalb wurde entschieden, dass die Tonart um einen halben Ton nach unten transponiert wird.“