Aus Wagners Tristan mit Currentzis in Dortmund und Baden-Baden wird nichts. Es finden sich angeblich keine Solisten mehr dafür. Daher soll der russische Grieche nun Verdis Requiem dirigieren. Die beiden Konzerthäuser haben mitgeteilt, man habe « angesichts der aktuellen Situation in der Ukraine (…) ein zur Situation passenderes Stück » ausgewählt. Das Verdi-Requiem sei ein Werk, das in der aktuellen Lage « als Statement verstanden werden darf ».

Nun fragt sich: ein Statement von wem? Von den Veranstaltern? Könnte sein. Von Currentzis? Das ist kaum anzunehmen und ihm das anzuhängen wäre vermessen und das Ganze heuchlerisch.

Der Dirigent und sein Orchester MusicAeterna stehen zweifelsfrei dem Putin-Mörderregime nahe. Das Geld kommt von der in Europa sanktionierten VTB-Bank. Dessen Chef sitzt im Aufsichtsrat des Orchesters, genau wie Nationalbankchefin Elwira Nabiullina und der Gouverneur von St. Petersburg, der Putin-Vertraute Alexander Beglov.

Laut deutschen Medien probt das Ensemble mit Currentzis in einem Saal der einer Holding gehört, an deren Spitze Putins Mätresse Alina Kabajewa steht. Zudem haben Currentzis und MusicAeterna für die Gäste von Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg gespielt. Sie waren im Sommer auch auf einer von Gazprom organisierten Tournee. Currentzis hat sich auch nie von Kostins Aussage distanziert, er habe diesem gesagt, er sei kein Verräter und werde in Russland bleiben.

Das soll alles kein Problem sein? Das alles soll mit einem Verdi-Requiem übertüncht werden? Das kann doch nicht sein. Gerade einen Komponisten wie Verdi vor diesen stinkenden Karren zu spannen ist ein Hohn.

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