The Dvorak Cycle; Symphonien Nr. 7-9 + Slawische Tänze op. 72 Nr. 1-8 + Romanze f-moll op. 11 (für Violine und Orchester) + Konzert für Klavier und Orchester g-Moll op. 33 + Lieder op. 99 Nr. 1-10 (Biblische Lieder) + Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 + Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104 + Te Deum op. 103 + Stabat Mater op. 58 + Requiem op. 89; Mischa Maisky, Cello, Igor Ardasev, Klavier, Ivan Zenaty, Violine, Lucia Popp, Eva Uranova, Sopran, Eva Randova, Mezzosopran, Josef Protschka, Tenor, Peter Mikulas, Bass; Prager Symphoniker, Petr Altrichter, Jiri Belohlavek, Libor Pesek; 6 DVDs Arthaus Musik 109355; Bild 4:3, Stereo & Surround; Aufnahmen 1993 (Live), Wiederveröffentlichung 05/2018 (550') – Rezension von Remy Franck

Arthaus jetzt seinen Dvorak-Zyklus in einer Box zusammengefasst, mit Aufnahmen, die vor 25 Jahren, 1993, in der Alten Oper Frankfurt entstanden. Die erste DVD besticht durch eine außergewöhnlich stimmungsvolle und tiefgründig ausgelotete Siebte Symphonie und farbig gestaltete ‘Slawische Tänze’ unter der Leitung von Jiri Belohlavek. Auch wenn das Prager Symphonieorchester nicht das Niveau der Tschechischen Philharmonie hat, ist auch die Silberscheibe mit dem Klavierkonzert (Solist: Igor Ardasev) und der 8. Symphonie interessant. Hier dirigiert Petr Altrichter und lenkt das Ohr in einer sehr lebendigen und durchleuchteten Interpretation auf viele Details, die sonst gerne untergehen.

Volume 3 enthält die ‘Biblischen Lieder’ Nr. 1-5, eindringlich gesungen von Eva Randova, das leider etwas kühl gestaltete ‘Te Deum’ mit der spitz singenden Livia Aghova (Sopran) und dem hölzern gestaltenden Ivan Kusnjer (Bariton) sowie das romantische Violinkonzert A-Dur, sehr einfühlsam interpretiert von Ivan Zenaty.

Auf der 4. DVD findet sich eine spannende Aufnahme des Cellokonzerts mit einem äußerst rhetorisch spielenden Mischa Maisky. Die Prager Symphoniker unter Pter Altrichter begleiten mit warmem Klang.

Libor Pesek dirigiert die  Symphonie Nr. 9 ‘Aus der Neuen Welt’. Es ist eine ‘Middle of the Road’-Interpretation, gefällig, aber in keinem Moment wirklich herausragend.

Das ‘Stabat Mater’ kommt nicht über eine routinierte Darbietung hinaus. Das liegt weniger am doch recht guten Chor und an den Orchestermusikern an sich, aber vor allem am Dirigat von Libor Pesek, der das Stück weitgehend uninspiriert vor sich hertreibt. Die Solisten warten mit dezenten Leistungen auf. Dieses ‘Stabat Mater’ ist mithin die größte Enttäuschung in dieser Box.

Das Requiem wird wieder von Altrichter dirigiert. Die Aufführung ist ganz ordentlich, aber auch nicht mehr. Weder das Orchester noch der Chor geben mehr als das ‘Normale’. Die Solisten sind mit Ausnahme von der herausragenden Lucia Popp ebenfalls nur Mittelklasse.

Die Videoaufnahmen sind konventionell, die Tonqualität ist sehr gut.

This box with major works by Antonin Dvorak contains a lot of very good performances, yet also major deceptions, like the uninspired Stabat Mater as well as a rather chilly Te Deum.

 

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