Gustav Holst: The Planets op.32 - Richard Strauss: Tod und Verklärung; Wiener Philharmoniker, Herbert von Karajan; # Gramola 92008; Aufnahmen 09.1961, 06.1960,Veröffentlichung 13.06.2025 (72'45) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Herbert von Karajan hat The Planets von Gustav Holst zweimal aufgenommen, einmal mit den Wiener Philharmonikern – die Aufnahme, die Gramola jetzt in der Reihe Ikonen neu auflegt – und 20 Jahre später mit den Berliner Philharmonikern.

Beide Aufnahmen sind sehr verschieden. Gustav Holst hat sich viel Mühe gegeben, die sieben Planeten Mars, Venus, Merkur, Jupiter, Saturn, Uran und  Neptun zu charakterisieren, er hat sie mit so viel Liebe gezeichnet. In der Berliner Einspielung gibt es imposante Momente, aber auch kammermusikalisch fein ziselierte, es gibt gleißende Kraft, aber auch zartes Gefühl: das Werk erwacht zu innerem Leben!

Diese feinen Differenzierungen haben nicht jeden überzeugt, und viele mögen die mehr auf Klangwirkung bedachte Wiener Aufnahme als die bessere empfinden. Sie ist ebenfalls sehr gut, frisch, brillant, sehr farbig und tontechnisch überragend.

Ob Tod und Verklärung von Richard Strauss als zweites Werk passt oder nicht, sei hier nicht diskutiert. Wichtig ist nur, dass die Ikonen-Reihe dieses Werk nun auch enthält. Es ist nämlich mit großem Abstand die beste Interpretation dieser Komposition, die es gibt. Ich kenne keine andere, die so stimmungsvoll ist, die den Hörer so tief in die Welt dieses Werks einführt, die so inspirierend wirkt, in der die klangliche Ausgewogenheit und Transparenz die Musik so großartig durchleuchten wie hier. Der fiebernde Kampf gegen den Tod, die aufwühlenden Schmerzen, die Erinnerungen an das zu Ende gehende Leben, der Tod und die anschließende Reise der Seele in den Weltenraum werden von Karajan in einer absolut phänomenalen Art gezeichnet.

Wenn ich nur eine einzige Aufnahme von Karajans benennen dürfte (was unheimlich schwer und ungerecht wäre) würde es diese sein. Diese Einspielung von Tod und Verklärung ist absolute Perfektion.

Herbert von Karajan recorded Gustav Holst’s The Planets twice: once with the Vienna Philharmonic, which Gramola is now reissuing in the Icons series, and again 20 years later with the Berlin Philharmonic.

The two recordings are very different. Gustav Holst took great pains to characterize the seven planets – Mars, Venus, Mercury, Jupiter, Saturn, Uranus, and Neptune – and he depicted them with such love that fleeting, superficial interpretations – including those by the Vienna Philharmonic under Karajan – fall flat. The Berlin recording has imposing moments and finely chiseled chamber music. There is glistening power and delicate feeling. The work awakens to inner life!

These distinctions have not convinced everyone; many may prefer the Vienna recording. It is also excellent: fresh, brilliant, colorful, and outstanding in terms of sound.

Whether or not Richard Strauss’s Death and Transfiguration fits as a second work is not up for debate here. The important thing is that the Icons series now includes this work. It is by far the best interpretation of this composition. I know of no other interpretation that is so atmospheric, introduces listeners so deeply into the world of the piece, or has such an inspiring effect. The tonal balance and transparency illuminate the music as magnificently as they do here. Karajan portrays the feverish struggle against death, agitating pain, and memories of life’s end, death, and the soul’s subsequent journey into outer space in an absolutely phenomenal way.

If I could name only one of Karajan’s recordings, which would be incredibly difficult and unfair, it would be this one. This recording of Death and Transfiguration is absolute perfection.

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