Gustav Mahler: Kindertotenlieder + Liederzyklus nach Gedichten von Friedrich Rückert für eine Singstimme und Orchester; Richard Strauss: Tod und Verklärung, op. 24; Brigitte Fassbaender, Mezzosopran, Münchner Philharmoniker, Sergiu Celibidache; 1 CD Münchner Philharmoniker 0793052112967; Aufnahme 06/1983, 02/1979, Veröffentlichung 11/2017 (62'38) – Rezension von Remy Franck

Und wieder einmal haben wir den Fall eines Orchesterlabels, wo offensichtlich jede Kenntnis einer informativen Booklet- und Covergestaltung fehlt. Sonst wäre schon für den potentiellen Käufer auf Vorderseite und Rückseite vermerkt, aus welchen Jahren diese historischen Aufnahmen stammen. Auch im Booklet selber muss man bis zur letzten Seite vordringen, um in minimaler Schrittgröße die nötigen Informationen zu bekommen. Was denken sich Booklet-Redakteure, die so schlampig vorgehen?

Zur Musik: Die lange nur als Piratenaufnahme zirkulierende Aufnahme der ‘Kindertotenlieder’ mit Brigitte Fassbaender und Sergiu Celibidache aus dem Jahre 1983 gehört zum Besten, was es von diesem Werk auf Tonträgern gibt: Totale Hingabe der stimmlich tadellosen Fassbaender, herausragend inspirierte Orchesterleitung durch den Dirigenten.

Was danach in ‘Tod und Verklärung’ passiert ist stupend: Obwohl ich nach wie vor die Berliner Karajan-Aufnahme wegen ihres inneren Gleichgewichts und ihrer Klangschönheit vorziehe, ist dies doch eine ganz herausragende Aufnahme von erregender Intensität.

Es ist, soweit ich beurteilen kann, Celibidaches längste Aufnahme dieser Komposition, aber in dieser Länge von 30 Minuten und 11 Sekunden keine Sekunde zu lang, keine Sekunde unerfüllt. Ein großartiger Atem durchzieht die Musik, in der das Reflektive wunderschön atmosphärisch wird und das Dramatische in brodelnder Intensität zum Ausdruck kommt. Insgesamt ist diese eine sehr spontane Interpretation, mit einem faszinierenden Innenleben.

Glowingly radiant, deeply breathed performances, balanced by a lot of warmth and atmosphere.

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