Johannes Brahms: Sonaten für Viola und Klavier, Rhapsodien für Klavier op. 79; Yuri Bashmet, Viola, Ksenia Bashmet, Klavier; 1 CD Fondamenta FON-1802030; Aufnahmen 01/2017, Veröffentlichung 03/2018 (53'22 bzw. 54'23) – Rezension von Uwe Krusch

Vorab ist ein technischer Hinweis erforderlich. Das Label Fondamenta liefert zum normalen Einzelpreis zwei CDs, die für verschiedene Medien gedacht sind. Die Fidelity-Version ist auf hochwertigen Anlagen, die Mobility-Scheibe am Computer oder einfacheren Geräten wie im Auto abzuspielen.

Ohne Übertreibung kann man Yuri Bashmet als Wegbereiter beschreiben. Nicht nur ist er ein herausragender Musiker, der als Bratscher und Dirigent begeisterte und durch intensive und virtuose Auftritte überzeugt. Vor allem aber hat er aus dem Aschenputtel Bratsche ein angesehenes Soloinstrument gemacht und durch seine Konzerte vergessene Werke ausgegraben und durch Kompositionsaufträge eine Vielzahl zeitgenössischer Komponisten angeregt hat, ihn mit Werken zu versorgen. Dieses kann man auch als Grundlage für eine heute lebende Zahl junger Violaspieler sehen, denen immer noch Werke in die Finger geschrieben werden.

Dieses zusammen mit seiner Tochter Ksenia am Klavier eingespielte Album zeugt davon, dass auch sie viel von seiner Musikalität bekommen hat. Ihre Behandlung des Klaviers zeugt von ihrem technischen Können und der Durchdringung des musikalischen Materials.

Auf dieser Aufnahme haben sie zusammen die beiden Sonaten op. 120 von Johannes Brahms in der von seiner eigenen Hand geschaffenen Bratschenversion eingespielt. All die altersweise Größe der Kompositionen fließt in die ebenso große Erfahrung von Yuri Bashmet ein, so dass eine sehr geschlossene Darstellung entstanden ist, die mit Ksenias Hilfe abgerundet wird.

Der Frau des Komponistenkollegen Heinrich von Herzogenberg, Elisabeth, sind die beiden Klavierstücke op. 79 gewidmet. Brahms selber benannte sie mit Anregung der Widmungsträgerin spezifischer als Rhapsodien. Während die erste Rhapsodie einen klar romantischen Charakter hat, mäandert die zweite zwischen marschartigen Momenten und mystischen Passagen. Ksenai Bashmet atmet diese Stimmungen wie Muttermilch.

Together with his daughter Ksenia, Yuri Bashmet delivers a compelling version of Brahms Viola Sonatas, while Ksenia Bashet proves also a very good performer of the Rhapsodies op. 79.

 

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