Franciszek Lessel; Fantaisie op. 8, Variationen op. 15/1, Sonaten op. 2 n° 2 & 3; Dorata Cybulska-Amsler, Pianoforte; 1 CD Dux 1173; 10/2014 (76'40) – Rezension von Remy Franck

Ein halbes Dutzend CDs gibt es mit Werken von Franciszek Lessel (ca. 1780 -1838). Das heißt, dass der Pole sich nicht gerade großer Beliebtheit erfreut. Dabei war er angeblich der bedeutendste polnische Komponist vor Chopin. Gelernt hatte Lessel in Wien bei Joseph Haydn, der ihn sogar für einen seiner besten Schüler hielt und dafür sorgte, dass Lessels Werke einen Verleger fanden. Man liest auch, dass er einer der bekanntesten Pianisten in Polen gewesen sei. Dabei scheint er keineswegs nur von der Musik gelebt zu haben. Man erfährt nämlich auch, er habe sich nach seiner Rückkehr in die Heimat im polnischen Musikleben nicht wirklich etablieren können, er sei Gutsverwalter und später Schulinspektor in der polnischen Provinz gewesen. Die meisten seiner heute noch bekannten Werke stammen tatsächlich aus seiner Wiener Zeit.

Viele Fragezeichen also für einen Komponisten, der, ohne große Persönlichkeit zu zeigen, in der Tonsprache seines Lehrers komponiert.

Nach Acte Préalable, wo die Solo-Klavierwerke auf dem modernen Flügel eingespielt wurden, verlegt Dux nun eine CD mit Aufnahmen auf dem Pianoforte.

Dorota Cybulska-Amsler benutzt eine 1981 anfertigte Kopie eines Pianofortes von Johann Fritz aus dem Jahre 1814, also ein zeitgemäßes, klangvolles Instrument, dessen Klangfarben sie gut im Griff hat und das auch gut auf ihre Dynamik-Vorstellungen reagiert.

Dorota Cybulska-Amsler plays music by Joseph Haydn’s pupil Franciszek Lessel on a sonorous copy of a Johann Fritz pianoforte from 1814. This gives Lessel’s Haydn-flavoured music expressive force.

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