Beethoven: 6 Bagatellen op. 126; Liszt: Klaviersonate h-moll; Debussy: La Terrasse des Audiences du Clair de Lune + Clair de Lune; Schumann: Arabeske op. 18 + Träumerei; Hans H. Suh, Klavier; 1 CD Genuin GEN 19643; Liveaufnahme 09/2018, Veröffentlichung 04/2019 (68'6) – Rezension von Remy Franck

Der 1990 in Seoul geborene Hans H. Suh gewann nach seinem Sieg bei der ‘Isang Yun International Music Competition’ im Jahre 2016, den Deutschen Pianistenpreis 2018. Teil der Förderung durch das diesen Preis ausrichtende ‘International Piano Forum Frankfurt’ ist die vorliegende CD-Produktion, die mit einer meisterhaften, jugendlich-frischen und gleichzeitig intelligent gesteuerten Interpretation der Bagatellen op. 126 von Beethoven beginnt, die Suh ungemein rhetorisch  spielt, mit unstillbarer Energie, hier ein elegantes, dort ein entschlossenes Porträt des Komponisten zeichnend.

Seine feine Nuancierungskraft hilft Suh auch in der Sonate von Liszt, die er mit packendem Schwung spielt, kraftvoll im Drang und in der Expressivität, nicht in der Lautstärke. Suh ist kein Pianist, der sein Publikum mit lautem Draufhauen für sich gewinnen will oder mit einer Kontrastierung von sehr leise und sehr laut, sondern er füllt die Zwischenräume und gewinnt mit rhetorischer Überzeugungskraft, die auf einer nuancenreichen Ausdruckskraft  sowie auf  großer Transparenz und einem außergewöhnlichen Detailreichtum basiert, und das alles in einer völlig unrecherchierten und unmanierierten Art.

Mühelos wechselt der Pianist zu Debussy, dessen Impressionen er sehr narrativ gestaltet, und findet dann genauso sicher seinen Weg zurück in die Romantik, mit deren spezifische Farben.

Mit diesem Parcours zeigt Hans Suh, dass er stilistisch sehr sicher ist und sehr geschmackvoll sowie intelligent gestalten kann.

Hans H. Suh’s debut CD features a masterly, youthfully fresh and at the same time intelligently controlled interpretation of Beethoven’s Bagatelles op. 126, a finely nuanced, very eloquent Liszt sonata, which Suh plays with gripping momentum, powerful in urge and expressiveness, not in volume. Suh is not a pianist who wants to win over his audience with loud hammering or with the contrast of very quiet and very loud, but has a very good dynamic control. The pianist effortlessly switches to Debussy, whose impressions he creates in a very narrative way, and then finds his way back to romanticism and its specific colours just as easily.

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