Händel - Shades of Love; Lucrezia HWV145 + Se pari e la tua fe HWV158a + Clori, mia bella Clori HWV92 + Sento la che rustretto HWV161b + Crudel tiranno Amor HWV97; Anna Kasyan, Sopran, Jory Vinikour, Cembalo, Ophélie Gaillard, Cello, Jorge Jimenez, Anastasia Shapoval, Violine, Michel Renard, Viola; 1 CD Evidence Classics EVCD038; Aufnahme 12/(2016, Veröffentlichung 12/2017 (66'36) – Rezension von Remy Franck

In vier italienischen Kantaten von Georg Friedrich Händel zeigt die  georgisch-armenische Sopranistin Anna Kasyan ihr ganzes vokales und gestalterisches Können. Es ist ein Programm, in dem sie den Hörer – trotz verschiedener Stimmlage – viel an Cecilia Bartoli erinnert. Die gestalterische Justesse, die dramatische Situierung der Figuren, das Raffinement der Technik und der vokalen Mittel führen zu einer packenden Ausdruckskraft, ganz gleich welche Stimmungen  wiedergegeben werden müssen.

Wunderbare Vokallinien, perfekt auf dem Atem geführt, mit nur ganz geringfügigen Intonationsschwankungen, eine sorgfältige Artikulation, schöne Verzierungen und ein Arsenal an Farben: dieses Händel-Programm ist ein vokaler Genuss, auf den man sich so sehr fokussiert, dass man die Instrumentalbegleitung fast nicht wahrnimmt. Aber vielleicht musizieren Vinikour, Gaillard, Jimenez, Shapoval und Renard auch ein bisschen zu brav…

With a very good technique, Anna Kasyan is investing a lot of feeling and dramatic force to give the various works of her carefully structured program life and soul.

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