Richard Danielpour: War Songs, Songs of Solitude, Towards the Splendid City (1992); Thomas Hampson, Nashville Symphony, Giancarlo Guerrero; 1 CD Naxos 8.559792; Live 2015, Veröffentlichung 09/2016 – Rezension von Remy Franck

Zwei Zyklen von Orchesterliedern aus der Feder von Richard Danielpour (*1956) sind auf dieser CD zu hören. Die ‘Songs of Solitude’ entstanden 2002 als Hommage an die Opfer der Terrorattentate vom 11. September 2001.Danielpour weilte zur Zeit der furchtbaren Ereignisse im Haus von Aaron Copland, und zu dem Zeitpunkt bekamen die Texte des irischen Schriftsteller William Butler Yeats für ihn eine ganz starke Bedeutung. Der von Ärger und Resignation gleichermaßen geprägte Zyklus für eine hohe Bariton-Stimme wurde für Thomas Hampson geschrieben, der ihn auch in dieser Naxos-Aufnahme singt.

Die ‘War Songs’ wurden zum 150. Jahrestag der Beendigung des amerikanischen Bürgerkriegs komponiert. Die Texte stammen aus Walt Whitmans Kriegsgedichten und haben Danielpour stärker zu einem tonmalerischen Komponieren angeregt als die Texte der ‘Songs of Solitude’. Wie der Komponist sagte, seien für seine starke Implikation auch Photos aus dem US-Einsatz im Irak verantwortlich gewesen.

Thomas Hampson singt beide Zyklen sehr einfühlsam und in den ‘War Songs’ mit einem ausgeprägten Sinn für das Drama in der Musik. Giancarlo Guerrero und das ‘Nashville Symphony’ begleiten feinfühlig und kleiden Hampsons expressive Stimme in einen nicht weniger ausdrucksvollen Orchesterklang.

Nach so viel Trauer und bedrückter Stimmung wirkt die kurze, farbige Tondichtung ‘Toward the Splendid City’ wie eine Befreiung.

Richard Danielpour’s War Songs as well as the Songs of Solitude are mostly sad and depressed. Thomas Hampson’s account of both cycles is highly expressive, and Giancarlo Guerrero allows the voice to move on a bed of sensitive sounds.

 

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