Gabriel Fauré: 13 Nocturnes + 13 Barcarolles + Dollyop. 56; Marc-André Hamelin, Klavier; 2 CDs Hyperion CDA68331-2; Aufnahme 09.2022, Veröffentlichung 01.09.2023 (163'40) - Rezension von Remy Franck

Gabriel Fauré komponierte seine 13 Nocturnes zwischen 1870 und 1921 Die frühesten dieser sehr schönen Kompositionen sind noch im Geiste Chopins, aber ab dem 6. Nocturne, das nach einer Pause von zehn Jahren erst 1894 komponiert wurde, wird Faurés Sprache charakteristischer, differenzierter auch im Ausdruck. Die letzten Nocturnes sind vom Ersten Weltkrieg und seinen Schrecken beeinflusst, und über ihnen liegt ein Trauerflor.

Diese sehr verschiedenen Stimmungen bringt Marc-André Hamelin gut zum Ausdruck. Er versteht es, jedem Nocturne seine Farbe, seine Atmosphäre und seine Charakteristik zu geben, ohne Affektiertheit oder Sentimentalität.

Diesen Ansatz verwirklicht er auch in den Barcarolles, denen er den nötigen Charme und die nötige Poesie gibt ohne die Musik je zu verweichlichen.

Gabriel Fauré composed his 13 Nocturnes between 1870 and 1921 The earliest of these very beautiful compositions are still in the spirit of Chopin, but from the 6th Nocturne, composed only in 1894 after a break of ten years, Fauré’s language becomes more characteristic, more differentiated also in expression. The last Nocturnes are influenced by the First World War and its horrors, and over them lies a pall of mourning.

Marc-André Hamelin expresses these very different moods well. He knows how to give each nocturne its color, its atmosphere and its characteristics, without affectation or sentimentality.

He realizes this approach also in the barcarolles, to which he gives the necessary charm and poetry without ever softening the music.

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