Ludwig van Beethoven: Violinkonzert op. 61+ Streichtrio op. 3; 3 Gaede (Daniel Gaede, Thomas Gaede, Sebastian Gaede), Daniel Gaede, Violine, Polish Chamber Philharmonic Orchestra Sopot, Wojciech Rajski; 1 SACD + 1 CD Tacet S 246; Aufnahmen 2017/2018,  Veröffentlichung 11/2019 (85'13) - Rezension von Remy Franck

Die Streichtrios von Beethoven sind weitaus weniger bekannt als die Quartette. Das Trio op. 3 steht noch in der höfischen Tradition der Gesellschaftsmusik, aber die Anforderungen Beethovens an die drei Instrumente gehen weit über das hinaus, was man bis dahin gewöhnt war, insbesondere, was die Individualität und die Gleichstellung der Instrumente angeht, einmal ganz abgesehen von der intensiven Musiksprache. In der Form ist es dem Divertimento ähnlich, mit sechs Sätzen, von denen zwei den Titel Menuett tragen.

Das 3 Gaede-Trio liefert klanglich bestens ausgewogene, spannende und differenzierte Interpretationen. Das Wechselspiel zwischen den Instrumenten ist klug verwirklicht und die Strukturen der Musik werden umso klarer herausgestellt, als die Aufnahme gut konturiert und von schöner Transparenz ist.

Das Violinkonzert beginnt mit einer recht uninspirierten Orchestereinleitung, aber leider wird das auch nicht besser, wenn der Solist Daniel Gaede hinzukommt und sich der Satz über lange nahezu 25 Minuten hinzieht. Das Larghetto wird auch sehr langsam gespielt, aber was an musikalischer Intensität kommt, reicht nicht aus, diesen Zeitraum attraktiv auszufüllen. Das Rondo holpert schwerfällig und lustlos dahin und beendet eine Aufnahme, die man vergessen kann. Schade ums gut gespielte Trio.

Beethoven’s string trios are less well known than the quartets. The Trio, op. 3 is still in the courtly tradition and close to the form of a Divertimento, with six movements, two of which are minuets. Technically, Beethoven is very demanding, especially in terms of individuality and equality of instruments, not to mention the intense musical language.
The 3 Gaede-Trio delivers well-balanced, exciting and differentiated performances. The dialogue between the instruments is cleverly realized and the structures of the music is all the more clearly emphasized as the recording is well contoured and of beautiful transparency.
The Violin Concerto begins with a rather uninspired orchestral introduction, but unfortunately it doesn’t get any better when soloist Daniel Gaede joins in. Like the first movement, the Larghetto is played very slowly, but it has not enough musical intensity. The rondo is weighty and listless, concluding recording you can forget. Too bad, since the Trio is truly attractive.

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