
‘Amor non ha ritegno’ (Liebe kennt keine Grenzen), das in der spanischen Stadt Zamora spielt, wurde am 18. Mai 1804 an der Mailänder Scala uraufgeführt und war ein großer Erfolg, der aber nicht lange anhielt.
Die Prinzessin von Zamora, Donna Luigia, ist eine ebenso untröstliche wie kapriziöse Witwe, deren elegische, schmerzliche Klage über ihren verlorenen Ehemann dem ersten Akt einen recht ernsten Ton verleiht.
Drei Freier bemühen sich um sie. Da ist zunächst Don Alessandro, dessen Part für einen Tenor geschrieben ist. Im Gegensatz dazu sorgen die Figuren des Don Morione und des Don Fulsbergo (beide Buffo-Bässe) für die Buffo-Note der Oper.
Nach manchen Intrigen, Verwirrungen und Verwechslungen finden am Ende Don Alessandro und Donna Luigia zueinander. Das ist umso erstaunlicher, als der Komponist es an guten Ideen, Melodien und Effekten nicht mangeln lässt. Die Oper ist höchst unterhaltsam und eine regelrechte Freude fürs Ohr, und das nicht zuletzt wegen der sorgfältigen Interpretationen, die alles hat, um mehr als nur zufrieden zu stellen.
Franz Hauk bringt das Orchester Corneto de Bassus zu einem kammermusikalisch feinen Musizieren, das, fein ziseliert und vortrefflich, streckenweise auch ungewöhnlich phrasiert, durchaus gefallen kann.
Überhaupt ist Hauks Absicht, die Komödie mit allen zur Verfügung stehenden Stilmitteln zu unterstreichen, ohne die feinfühligeren Teile zu vernachlässigen, ein wichtiges Charakteristikum der Einspielung.
Yeree Suh singt eine gute Principessa, wird aber eindeutig überboten von dem fein phrasierenden, nobel singenden Markus Schäfer als Don Alessandro. Die beiden Buffofiguren sind mit Daniel Ochoa und Niklas Mallmann vorzüglich besetzt.
Und so hat diese Naxos-Produktion alles, um zu gefallen und um die wenig beachtete Mayr-Oper zu fördern.
Amor non ha ritegno (Love Knows No Boundaries), set in the Spanish town of Zamora, premiered at La Scala in Milan on May 18, 1804. It was a great success but did not last long.
The Princess of Zamora, Donna Luigia, is an inconsolable and capricious widow. Her elegiac lament for her lost husband gives the first act a serious tone.
Three suitors try to win her over: First is Don Alessandro, whose role is written for a tenor. In contrast, the characters of Don Morione and Don Fulsbergo, both buffo basses, add a comedic note to the opera.
After some intrigue, confusion, and mix-ups, Don Alessandro and Donna Luigia find each other in the end. This is all the more astonishing given that the composer does not lack good ideas, melodies, or effects. The opera is highly entertaining and a real pleasure for the ears, not least because of the careful interpretation that leaves nothing to be desired.
Franz Hauk directs the Corneto de Bassus orchestra in a finely chiseled chamber music performance with exquisitely – and sometimes unusually – phrased music that is thoroughly pleasing.
Hauk’s intention to emphasize the comedy with all available stylistic means, without neglecting the more sensitive parts, is an important characteristic of the recording.
Yeree Suh sings a good Principessa but is outdone by Markus Schäfer’s noble, finely phrased singing as Don Alessandro. Daniel Ochoa and Niklas Mallmann are excellently cast as the two buffo characters.
This Naxos production has everything necessary to promote the little-known Mayr opera.