Gustav Kuhn
Ph. T. Benz/Tirolerfestsp. Erl

Der österreichische Dirigent Gustav Kuhn (72) ist vom Verdacht, er habe sich in seiner 1969 fertiggestellten Dissertation ‘Wert und Sinn im musikalischen Kunstwerk’ des Plagiats schuldig gemacht, entlastet worden. Das teilte die Universität Salzburg mit. Eine von der Universität eingesetzte Kommission konnte den Verdacht entkräften.

Kuhn, der nach dem Vorwurf sexuellen Missverhaltens seinen Posten als Festivalleiter in Erl aufgegeben hat, soll sich in seiner Dissertation nur technisch schlecht ausgedrückt haben.

Die Kommission kam daher zum Ergebnis, das Verfahren gegen Kuhn einzustellen. Zwar weise die Doktorarbeit neben handwerklichen Fehlern durchaus auch plagiierte Textpassagen auf. “Diese wurden bereits in den beiden Dissertationsgutachten festgestellt und haben zu einer entsprechenden Bewertung der Arbeit geführt. Entscheidend ist jedoch, dass sich die plagiierten Textpassagen in einem Teil der Arbeit befinden, der ausweislich der Gliederung der Arbeit darstellenden Charakter hat. Kuhn unternimmt in keiner Weise und an keiner Stelle den Versuch, diese Passagen als eigene Aussagen vorzuspiegeln”, hieß es in der Begründung der Verfahrenseinstellung.

Kuhn habe zwar fremde Gedanken referiert. “Dass deren Herkunft teilweise nicht sorgfältig nachgewiesen wurde, stellt einen handwerklichen Mangel da, erlaubt jedoch weder für sich genommen noch im Kontext die Feststellung einer absichtlichen Täuschung.” Im fünften Kapitel der Dissertation habe Kuhn seine eigene Theorie entwickelt. “Wären hier Textteile, die von anderen Autoren stammen, nicht ausgewiesen gewesen, so wäre dies gravierend und hätte zum Vorwurf vorsätzlichen Plagiats führen müssen. Solche Passagen konnten jedoch nicht identifiziert werden.”

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