Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll, KV 466 + Klavierkonzert Nr. 26 D-Dur, KV 537 (Krönungskonzert); Münchner Philharmoniker, Klavier und Leitung Friedrich Gulda; 1 CD MPhil 0015; Live-Aufnahmen 1986, Veröffentlichung 09/2019 (61'25) – Rezension von Remy Franck

Dieser Konzertmitschnitt stammt vom Münchner Klaviersommer 1986, also aus einer Zeit, wo sich Gulda längst von einer reinen Klassik-Karriere verabschiedet hatte. Doch Mozart war einer der Komponisten, die ihn einfach nicht losließen.

Die beiden Interpretationen sind ungemein lebendig und kraftvoll und vor allem belebend spontan. Guldas Spiel, am Jazz erprobt, geht mit harten, scharfen Akzenten vor, selbst die langsamen Sätze bleiben mit ihrer rhythmischen Eigenwilligkeit recht ungewöhnlich, aber gleichzeitig sehr fein. In den schnellen Sätzen klingt die Musik brillant, transparent und sehr virtuos.

Dabei wirkt nichts wirkt recherchiert oder übertrieben, und am Ende hat man einen Eindruck von Selbstverständlichkeit, den die beiden Werke in dieser Aufführung hinterlassen.

This live recording was made in 1986, at a time when Gulda had since long abandoned a purely classical career. But Mozart was one of the composers he never would stop caring for. The two performances are incredibly lively and powerful and, above all, spontaneous and invigorating. Gulda’s playing, tried and tested on jazz, proceeds with hard, sharp accents. With their rhythmic idiosyncrasy even the slow movements remain quite unusual, but at the same time very fine. In the fast movements the music sounds brilliant, transparent and very virtuosic. Nothing seems to be researched or exaggerated, and at the end one gets an impression of very natural performances.

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