Elina Garanca – Meditation; Gounod: Sanctus aus Messe solennelle de Ste. Cecilie; Repentir; Praulins: Dievaines; Mascagni: Regina coeli laetare aus Cavalleria rusticana; Mascagni / Chichon: Ave Maria; Gomez: Ave Maria; Mozart: Laudate Dominum aus KV 339; Bizet: Agnus Dei; Puccini: Salve Regina; Adam: Cantique de Noel; Vasks: Paldies tev vela saule aus Silent Songs; Allegri: Miserere; Caccini: Ave Maria; Elina Garanca, Mezzosopran, Latvian Radio Choir, Deutsche Radio Philharmonie, Karel Mark Chichon; 1 CD Deutsche Grammophon 4792071; 10/13 (71'44) – Rezension von Remy Franck

‘Meditation’ heißt die neue CD mit Elina Garança. Wenn je der Titel einer CD falsch war, dann dieser hier. Meditation gibt es in diesem opulenten Ave-Maria-Auflauf nicht besonders viel. Fast ausschließlich Opulenz und Brillanz sind angesagt, die Sängerin und ihr dirigierender Ehemann machen aus dem Programm eine große Regina Coeli und Co.-Oper und beweisen letztlich, was ich nicht müde werde, zu behaupten: Elina Garança hat eine wunderbare Stimme, sie kann wunderbar singen, aber sie hat kein Gefühl für Musik, kein Sinn für Darstellung.

Entstanden sind die Aufnahmen im großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks auf dem Halberg in Saarbrücken. Die Toningenieure der DG haben eine Kathedrale daraus gemacht, was die Stücke klanglich nur noch grandioser und opernhafter werden lässt. Orchester und Chor sind bloß die Klangkulisse für ein von den Mikrophonen künstlich aufgeblasenes Stimmorgan.

Also, was fangen wir damit an? Nehmen wir es als das, was es ist, keine Meditation, sondern grandiose geistliche Musik, eine Art Weihnachts-CD, wie sie andere Sänger auch schon aufgenommen haben? Sicher haben andere diese Musik so gesungen. Aber die wirklich Großen haben doch damit etwas anders fertig gebracht als Garança, sie haben – sieht man mal vom Allegri-Miserere und dem leider ziemlich kitschigen Vavilov- Ave Maria ab – solche Musik weitaus feinfühliger differenziert, echte Emotionen erzielt, wo es bei Garança beim äußerlichen Stimmenglanz und bloßer Klangschönheit bleibt. Also, doch versungen und vertan? Vertan, leider ja! Wer keinen Bezug zum Inhalt sucht und sich am Glanz erfreuen kann, wird die CD dennoch vielleicht mögen.

Elina Garança gives an opulent operatic account of some Ave Marias and other sacred songs. Her singing is brilliant and sumptuous, but significantly lacks differentiation and real emotion. She circulates on the top of the music, never really achieving to interiorize it.

 

 

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