Maria Callas
(c) Farabola

Am 2. Dezember 2023 jährt sich der Geburtstag von Maria Callas zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass organisiert die Griechische Nationaloper (GNO) eine Reihe von Veranstaltungen zu Ehren der Callas unter der Leitung von Giorgos Koumendakis.

Die Callas-Hommage läuft von April bis September und umfasst die Inszenierung von Cherubinis Medea, eine Kunstinstallation im Foyer der GNO, eine Operngala im Odeon des Herodes Atticus, eine Ausstellung in der griechischen Nationalbibliothek, einen Dokumentarfilm über die frühen Jahre der griechischen Diva, ein Videokonzert, das ihrem « ersten, prägenden Repertoire » gewidmet ist und einen pädagogischen Workshop in Zusammenarbeit mit dem Digital Media Lab (DmLab) der Technischen Universität Kreta.

Der Beitrag von Maria Callas zur Opernkunst im 20. und 21. Jahrhundert ist historisch und steht außer Zweifel, da sie sowohl das Opernrepertoire neu belebte – indem sie längst vergessene Belcanto-Meisterwerke wieder ins Rampenlicht rückte – als auch die Bedeutung der theatralischen Aspekte von Opernwerken dank ihrer überragenden dramatischen Darbietungen hervorhob. Mit ihrer etwas mehr als zwei Jahrzehnte währenden Karriere, aber auch mit ihrem turbulenten und kurzen Leben hat Callas ein bemerkenswertes künstlerisches Vermächtnis für kommende Generationen hinterlassen.

Die Griechische Nationaloper würdigt nicht nur die große griechische Sopranistin, die ihrem Land zu Weltruhm verhalf, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf eines ihrer größten eigenen Gründungsmitglieder: Denn Maria Callas unterzeichnete 1940 ihren ersten Vertrag mit der Griechischen Nationaloper, nur wenige Monate nachdem diese 1939 von dem Visionär Kostis Bastias als Zweigstelle des griechischen Nationaltheaters (damals noch Königliches Theater) gegründet worden war.

Von 1940 bis 1945 wurde Maria Callas in Athen als Maria Kalogeropoulou bekannt – so hieß die gebürtige New Yorkerin bevor ihr Vater den Familiennamen Ende der 1920er Jahre in Callas änderte. Nach ihrem ersten Unterricht am Griechischen Nationalkonservatorium bei Maria Trivella und ihrem anschließenden Studium am Athener Konservatorium bei der spanischen Sopranistin Elvira de Hidalgo trat Kalogeropoulou in großen Rollen an der Griechischen Nationaloper auf und sammelte so unschätzbare Bühnenerfahrungen, die ihr halfen, ihr Ziel, eine große internationale Karriere zu machen, schnell zu erreichen.

Fünfzehn Jahre später kehrte die damals international bekannte Diva – La Callas – an die Griechische Nationaloper zurück, um eine Idee von Kostis Bastias zu verwirklichen, der erneut zum Direktor des einzigen griechischen Opernhauses ernannt worden war: die ersten Opernaufführungen, die jemals im antiken Theater von Epidaurus in seiner langen und glanzvollen Geschichte gegeben wurden – nämlich Bellinis Norma im Jahr 1960 und Cherubinis Medea im Jahr 1961. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit gegenüber der Griechischen Nationaloper, die ihr bei den ersten Schritten ihrer künstlerischen Laufbahn geholfen hatte, spendete Callas ihre Gagen aus diesen beiden Epidaurus-Produktionen für die Einrichtung eines Stipendiums zur Unterstützung junger Opernkünstlern – ein Programm, das ihren Namen trägt.

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