
Welch ein Missverständnis, um nicht zu sagen, welch ein Blödsinn: Da benutzt ein 14-Musiker-Ensemble die von Arnold Schönberg reduzierte und von Rainer Riehn revidierte Kammerensemble-Fassung von Mahlers Lied von der Erde, und dann geht die Toncrew hin, glaubt, das kleine Ensemble klinge zu klein und bläst es in einem weiten Klangraum auf, dass die Konturen verschwinden und die Farben verwischt werden, also alle Vorzüge der Schönberg-Fassung verloren gehen.
Wenn Schönberg eine Partitur für großes Orchester und zwei Gesangssolisten reduzierte, um sie in kleinem, engen Rahmen aufführen zu können, sollte ein Toningenieur einer Aufnahme nicht hingehen und diese Reduktion klanglich so aufblähen, dass der Eindruck entsteht, das kleine Kammerensemble versuche ein großes Orchester zu imitieren. Diesen Eindruck hat man aber in dieser halligen Aufnahme, die zwar stimmungsvolles, aber nicht immer spannungsvolles Musizieren bietet, jedoch Schönbergs Intentionen klar zuwiderläuft.
What a misunderstanding – not to say nonsense! A 14-piece ensemble performs Arnold Schoenberg’s arrangement of Mahler’s Lied von der Erde, Song of the Earth, for chamber ensemble, and then the sound crew amplifies the sound, making the ensemble sound larger than it is. This causes the contours to disappear and the colors to become blurred, thus negating the advantages of the Schoenberg arrangement.
When Schoenberg adapted a score for a large orchestra and two vocal soloists for performance in an intimate setting, the sound engineer should not amplify the reduction to the point that it sounds like the small chamber ensemble is imitating a large orchestra. This is the impression one gets from this reverberant recording, which offers atmospheric but not exciting music. Clearly, this contradicts Schoenberg’s intentions.