Charles Gounod: Cinq-Mars; Mathias Vidal (Marquis de Cinq-Mars), Véronique Gens (Princesse Marie de Gonzague), Tassis Christoyannis (Conseiller de Thou), Andrew Foster-Williams (Père Joseph), André Heyboer (Vicomte de Fontrailles), Norma Nahoun (Marion Delorme), Marie Lenormand (Ninon de L’Enclos, Un Berger), Jacques-Greg Belobo (Le Roi, Le Chancelier), Andrew Lepri Meyer (De Montmort, L’Ambassadeur), Matthias Ettmayr (De Montrésor, Eustache) & Wolfgang Klose (De Brienne), Chor des Bayerischen Rundfunks & Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer; 2 CDs Ediciones singulares ES 1024; Aufnahme 01/2015, Veröffentlichung 05/2016 (137') – Rezension von Remy Franck

Charles Gounod ist nun wirklich kein Unbekannter im Musikleben. Umso erstaunlicher, dass seine Oper ‘Cinq Mars’ erst 2015 durch Aufführungen in mehreren europäischen Städten wieder aus der Versenkung geholt wurde. Das Werk des 59-jährigen Gounod liegt nun auch auf CD vor.

Im Mittelpunkt der Handlung nach Alfred de Vignys Roman ‘Cinq-Mars’ steht die Liebe von Cinq-Mars zu Marie de Gonzague (1612–1667) und die Planung eines Komplotts, um den Minister des Königs Ludwig XIII., Kardinal Richelieu zu stürzen. Obwohl er die Intrige mit Wissen des Königs führte, wurde Cinq-Mars nach dem Misslingen der Operation zum Tode verurteilt und hingerichtet. Maries Zusage, die Hand des Königs von Polens anzunehmen, um ihren Liebhaber zu retten, kann die Hinrichtung letztlich nicht verhindern.

Die 1877 uraufgeführte Oper wurde später noch vom Komponisten revidiert und aus dem vorhandenen Material wurde eine Aufführungsversion hergestellt, in der die in der Urfassung noch vorhandenen gesprochenen Texte alle in orchestrierte Rezitative umgewandelt sind. Die Neuedition des Werks besorgte der ‘Palazzetto Bru Zane – Centre de musique romantique française’.

Mathias Vidal singt die Titelrolle. Er hat eine kräftige Tenorstimme, er singt sehr engagiert und temperamentvoll, auch wenn die Stimme manchmal einen leicht weinerlichen Charakter annimmt. Aber der Sänger führt seine Stimme sehr gut, relativ mühelos und mit vielen Nuancen. Allels in allem ist dies eine charaktervolle und durchaus glaubwürdige Darstellung.

Die Partie der Marie singt die französische Sopranistin Véronique Gens. Auch sie wird ihrer Rolle vollauf gerecht, stimmlich wie darstellerisch. Die weiteren Rollen sind ebenfalls sehr gut gesetzt und wie immer fällt der Bariton Tassis Christoyannis (Conseiller de Thou) mit seiner wohlklingenden, charakteristischen Stimme wohltuend auf.

Ulf Schirmer hat das Münchner Rundfunkorchester gut vorbereitet. Es spielt mit viel Transparenz, Raffinement und einem federnden Klang.

Gounod’s opera Cinq-Mars has not the quality of his better known works, yet it is full of nice melodies, ravishing choir scenes and is really worth to be heard, especially since the recorded performance is of a very good quality.

 

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