Arno Babajanian: Klaviertrio; Alfred Schnittke / Sudbin: Tango aus Live with an Idiot; Piotr Tchaikovsky: Klaviertrio op. 50; Yevgeny Sudbin, Klavier, Vadim Gluzman, Violine, Johannes Moser, Cello; 1 SACD BIS-2372; Aufnahme 12/2017, Veröffentlichung 10/2019 (73'21) – Rezension von Uwe Krusch

Auf dieser Aufnahme wird das allein schon recht lange Trio von Tchaikovsky mit dem von Babajanian und einem Walzer von Alfred Schnittke ergänzt. So vereint die Aufnahme drei Kompositionen aus unterschiedlichen Zeiten und damit unterschiedlichen Stilen. Das große Werk von Tchaikovsky ist ein instrumentales Requiem, womit er einen in der russischen Musik dann mehrfach genutzten Ausgangspunkt schuf. Das Babajanian Trio übernimmt ähnliche Züge im langsamen Satz. Der kurze Tango von Schnittke hat surrealistischen Charme.

Alle diese Charaktere wissen die drei Protagonisten mit erlesenem Spiel und technisch niveauvoller Größe herauszuschälen. Jeder der drei Musiker, die diese Einspielung prägen, ist ein arrivierter Künstler herausragender Güte für sich allein. In der Kombination dieser drei Persönlichkeiten ergibt sich ein aufeinander Eingehen und Zuhören und nicht etwa ein Wettstreit um die Vorherrschaft. So haben sie eine Sicht geschaffen, die die technischen Anforderungen mit leichter Hand bewältigt und die tiefen Emotionen und großen Weiten der Musik mit großer Anteilnahme, Intensität und Wärme vermittelt.

Die beiden kleineren Beiträge sind spannende bzw. bei Schnittke auch zum Mitgehen anregende Ergänzungen, die ihre eigene Beachtung verdient haben. Das gute Klangbild der Aufnahme ergänzt erfreulich den sehr positiven Eindruck.

Tchaikovsky’s Piano Trio is an instrumental Requiem which inspired several other Russian composers. In the slow movement the Babajanian Trio has also a mourning character. Schnittke’s short waltz is surrealistically charming. With their exquisite and refined playing Gluzman, Moser und Sudbin identify the characteristics of each work.
If all three are outstanding artists in their own right, we don’t see any competition for supremacy. They don’t fail to share a common musical sense and above all to listen to each other. Their account of the three works conveys the deep emotions of the expansive music with great sympathy, intensity and warmth.

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