Sergei Rachmaninov: Symphonie Nr. 1; Mily Balakirev: Tamara; London Symphony Orchestra, Valery Gergiev; 1 SACD Hybrid LSO Live 0784; Liveaufnahme 02/2015, Veröffentlichung 09/09/2016 (61'22) – Rezension von Norbert Tischer

Valery Gergiev dirigiert eine symphonisch opulente, aber relative glatte Erste Symphonie von Sergei Rachmaninov. Das ist effektvoll ohne tiefgründig zu werden und ohne Rachmaninovs Klangempfinden voll auszuloten. Das klanglich heraustragende Spiel des LSO gehört zu Extraklasse.

Balakirevs symphonische Dichtung, eine orientalisch gefärbte Musik geht auf ein Gedicht von Mikhail Lermontov zurück, in dem es um die schöne Tamara geht, die ahnungslose Reisende in ihren Turm lockt und sie Nacht einer lustvollen Nacht umringt und die Leichen in den Fluss wirft. Ich hätte mir die Musik in den Verführungsszenen etwas lasziver gewünscht, und auch wenn der Rest des Stückes durch Virtuosität besticht, wirkt die Musik allzu glatt und oft spannungslos. Nur die Coda hat wieder was…

Gergiev’s First Rachmaninov Symphony is slender and polished, taking profit from the excellent playing by the London Symphony. Mily Balakirev’s Tamara has stunning virtuoso passages, yet much of the possible atmospheres is just missing.

 

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